Edmund Zurth ud die Genetik

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    Anonym
    Inaktiv

    Liebe Taubenfreunde,

    man kann – und muss auch – über den VDT viel Kritisches feststellen. Doch in einem Punkt hat der “weltgrößte Taubenverein” seit Jahren eine glückliche Hand.
    Ich meine damit die Auswahl der Persönlichkeiten für den VDT-Gedächnispreis.

    In diesem Jahr viel die gute Wahl auf Edmund Zurth(1890 – 1976), wohl einen der bedeutensten Taubenschriftsteller der Neuzeit.

    Edmund Zurth befasste sich 1949, in seinem ersten Taubenbuch, “”Tauben – Tatsachenberichte – Schicksale und Rätsel in ihrem Wesen” im “Ausklang” dieser Schrift mit den zur damaligen Zeit in Deutschland (in USA war das anders!) gerade mal am Horizont erkennbaren Umrissen der Genetik-Kenntnisse, bzw. wie es so schön hieß “Vererbungstheorie” bei unseren Rassetauben.

    Diese Zeilen halte ich für so visionär (ich weis, wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen) das sie hier im Forum öffentlich gemacht werden. Natürlich ist mir bewusst, das nur ganz wenige Zuchtfreunde diese Zeilen lesen werden, da sich der VDT schon von seinem eigenen Forum abgekoppelt hat (da braucht sicher keiner zum Arzt). Aber sei es drum – dann eben für zwei drei Taubenfreunde:


    Ausklang

    Das natürlich Züchterische in uns und die Vererbungstheorie ergänzen einander teilweise, und teilweise stehen sie sich widersprechend gegenüber. Züchterische Praxis und wissenschaftliche Theorie sind zwei Quellen, deren völliger Zusammenfluss dereinst zu erwarten sein wird. Beider ersprießliches Wirken verdankt die Geflügelzucht im allgemeinen und die Taubenzucht nicht im geringsten ihre Vielrassigkeit und ihre so sehr verschieden gestalteten Schönheiten. Würde der beschrittene Weg aufgegeben, hörte unsere Liebhaberei auf, Gemeinplatz unserer Ideale zu sein.
    Eine weniger galante Feststellung dieser Tatsache könnte zu einem Zwiespalt führen. Lasst uns ihn vermeiden. Wir tun das am besten, wenn uns die Vererbungsprobleme nicht nur in Form von Lesestoff bekannt werden, sondern uns selbst jenes Wissen verschaffen, das die Geschmacksrichtung erfordert um Gattungen züchten zu können, die Exportfähig werden
    .


    Der Aufsatz von E.Z. geht noch viele Passagen weiter. Doch ich möchte den Leser nicht überfordern, denn wie schrieb Ch. Reichenbach in einem Porträt über E.Z. so feinsinnig: “…für reine Musterbeschreibung-Kommentare war er nicht geboren. Sein großer Wortschatz schien für nicht geeignet. Oder es wurden Sätze daraus, die jüngeren, wissbegierigen Taubenfreunden wenig gaben…”

    Auch hoffe ich, das ein kürzerer Text eher gelesen wird wie eine längere Abhandlung…
    Sei es, wie es sei. Ich nehme an, dass das VDT-Forum wohl nach der VDT-Versammlung in Leipzig am morgigen Samstag oder zum Jahresende eingestampft wird. Ins “künstliche Koma” wurde es ja schon gelegt.

    In der Hoffnung, dass ich mich irre, wünsche ich Euch allen viel Freude bei der VDT-Schau

    Hubert

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