Anerkannte Farbenschläge in der deutschen Rassetaubenzucht

8 Antworten

  1. Guido Wolf sagt:

    Sehr geehrter Herr Nawrotzky, die AOC Klasse ist insofern ein Problem, dass Sie überhaupt existieren muss. Anstatt einfach alle Farbenschläge für alle Rassen zuzulassen. Bei Hessischen Kröpfern – die Zucht ist hier an sich schwierig genug – existieren z.B. Dunkelgehämmerte oder dominant Rote, sind aber nicht anerkannt, sowas ist idiotisch…

  2. Michael Horschler sagt:

    Für mich stellt sich die Frage, was soll eine AOC Klasse bringen, wenn Grundfarbenschläge nicht mehr
    dem Zuchtstand des Rassetaubenstandards entsprechen. Ich gehe sogar noch weiter, wenn Sondervereine
    den Rassetaubenstandard nicht mehr für die Bewertung heranziehen – und dann? Hier muss generell ein
    Umdenken geschehen, das die “sogenannte Bibel“ der Rassetaubenzucht noch ernst genommen wird.
    Jeder hat das Recht alles an Farben zu erzüchten – nur was bringt dieses für die Zukunft?
    Man muss sich kein Denkmal setzen was der Rasse genetisch nichts bringt. Wenn man sich ein Ziel setzt,
    ist es die Erhaltung der Genetik in den einzelnen Farbenschlägen.

    • Reinhard Nawrotzky sagt:

      Sehr geehrter Zuchtfreund Horschler,
      wie alle unsere Tauben, verfügen auch alle Tiere, welche der AOC-Klasse zugeordnet werden, über eine der drei Grundfarben (Schwarz, Rot und Braun).
      Sie fragen was bringt uns das für die Zukunft? Unsere Züchterschaft ist unbestritten überaltert und gerade für viele jüngere Züchterinnen und Züchter ist es reizvoll die Farbvererbung bei Tauben  zu verstehen und hiermit zu experimentieren, z.B. mit der Übertragung von modifizierenden Faktoren auf vorhandene Scheckungsmuster oder einfarbige Rassen “neue Farbenschläge” entstehen zu lassen. Es sind dadurch doch schon so viele schöne “Farben” entstanden, ich denke da an die “Übertragung” der “Farbe” Silber und Milky in viele Kropftaubenrassen. Kein neuer Farbenschlag im Standard der Brünner Kröpfer war hier das Ziel, sondern das Zeigen des dort genannten Farbenschlags auf einheitlich genetischer Basis mit dem Farb-Vorbild “Lahore”-Silber.
      Auch dürfen Sie Vorteile der angewandten Farbgenetik nicht außer Acht lassen. Viele Rassen und Farbenschläge haben erst durch die Übertragung nicht in der Rasse vorhandener Erbfaktoren, wie z.B. Smoky oder Indigo, ihr Farbbild (Beispiel Rotweißbindig) erst gravierend verbessern können, weil man Faktoren als farbintensivierend identifiziert hat. Warum hier nicht auch aparte Zwischenprodukte, wie Andalusier (mit weißen Binden) auch mal der Öffentlichkeit zeigen. Der aufmerksame Züchter hat somit zumindest die Möglichkeit den Weg zum Fortschritt/Ergebnis zu hinterfragen.
      Ich bin mir sicher, dass der überwiegende Großteil der führenden Züchter nicht immer gemäß dem Grundsatz Robert Oettels „Züchtet rein und züchtet echt“ gehandelt hat.
      Bei der Einführung der AOC Klasse waren die Bedenken groß und die Befürchtungen sind nicht eingetreten! Seien wir tolerant denen gegenüber, die sich noch mit der Taubenzucht befassen!
      Die Umsetzung des Rassetaubenstandards pro Rasse obliegt letztendlich dem zuständigen SV bzw. richtigen Auslegen des Standards durch den Preisrichter; warum hier die AOC-Klasse der Auslöser sein kann, ist für mich nicht erkennbar.
      Das ist meine persönliche Meinung und kann gerne kommentiert werden, nach dem Motto: Stillstand ist Rückschritt!

  3. Frank Harrer sagt:

    Ich bin auch der Ansicht dass in dieser “Organisation” einiges im Argen liegt! Anerkennungsverfahren und die Erschwernisse darum sind aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß! In Zeiten in denen man Weltweit kommuniziert machen die Deutschen ihr ding… Ich wär für AOC in allen Ebenen… und auch gegen “Fehlfarben” hätte ich nichts. Ist doch einfach zu bewerten z.B. eine Deutsche Schautaube in der Farbe “irgendetwas” … da wird halt alles bewertet nur nicht die Farbe! Sollte für einen Preisrichter doch kein Problem sein! In einer weltweiten Facebookgruppe der Indischen Pfautauben sehe ich was es für tolle Farben gibt… in Deutschland leider nicht anerkannt! Für wen das gut sein soll weiß ich nicht! Es wäre schön wenn man über solche nicht mehr zeitgemässen Vorgaben ernsthaft nachdenken würde! Ein gutes Beispiel aus der Hühnerwelt scheint mir hier der Chabo Club zu sein und ihre “Fancy Klasse” … so kann man auch Menschen an “unsere” Sache binden die nicht viel von diesem überregulierten Ausstellungswesen halten…

  4. Manfred Loick sagt:

    Die Liste war ins Internet gestellt worden, um Falsch-Meldungen von Farbenschlägen in der AOC-Klasse zu vermeiden. Wenn jetzt geschrieben wird, dass nur der Standard der jeweiligen Rasse gültig ist, dann ist das eine weitere Erschwernis, außergewöhnliche Färbungen oder sinnvolle Nebenfarben zu präsentieren. Reizvolle Dinge werden weiterhin bekämpft; Aufgabe der Funktionäre wäre es vielmehr, goldene Tauben (Faktor Pale) als solche zu bezeichnen, wenn sie immer noch gelb (Verdünnungsfaktor) genannt werden. Hier gibt es ein großes und sinnvolles Betätigungsfeld, nicht bei der Gängelung unserer Züchter.

    • Lieber Manfred,
      Du hast Recht, die Liste wurde online gestellt um leichter feststellen zu können, welche Farbenschläge in der AOC Klasse gemeldet werden können. Dazu kann man die Suchfunktion benutzen, denn die Liste in Papierform zu durchsuchen ist nahezu eine “Sisyphusarbeit”! Sie ist ja weiter online und kann auch benutzt werden!
      Jetzt bekamen wir den Hinweis, dass zum Beispiel bei den Kölner Tümmlern die Farbenschläge blaufahl-gehämmert und Elstern: blaufahl-gehämmert fehlen! Das hätte z.B. zur Folge gehabt, dass diese beiden Farbenschläge auf einer Schau durchaus mit n.a. bewertet worden wären, da ja der Satzungsordner bindend wäre.

      Darum hat der BZA zugesagt die Liste zu überarbeiten und bis zur neuen Druckfassung ist eben das Standardblatt mit Ergänzungen bindend!

      Auch bin ich zuversichtlich, dass der BZA bezüglich Komlementärfarben, einheitliche Farbenschlagbezeichnungen und Anerkennungsverfahren sein agieren anpassen wird. Freuen wir uns auf eine konstruktive, züchterfreundliche Zusammenarbeit.

  5. Loick, Manfred sagt:

    Wenn die Liste ohnehin nichts taugt, sollte man nun das antiquierte Anerkennungsverfahren über Bord werfen, nach vielen Jahren auch die AOC-Klasse modernisieren und die nicht anerkannten Komplementärfarben als Nebenfarben endlich zulassen. Sie werden als Genreserve in Zeiten zurückgehender Züchterzahlen immer wichtiger. Eine lohnende Aufgabe für den VDT, um die Rassen zu stärken.

    • Uwe Held sagt:

      Ich kann mich Manfred`s Ausführungen nur anschließen!
      Vom BZA-VDT Zuchtausschuss wünsche ich mir, dass diese sich für die Belange der Züchter einsetzen und bei aufkommenden Fragen (unkorrekte Standardauslegung durch die SR-PR) nicht an den zuständigen Sonderverein verweisen. Hier macht man es sich zu einfach!
      Die Zuständigkeiten scheinen mir hier etwas undurchsichtig verteilt, so dass bei Zuchtfragen letztlich keiner zuständig ist
      Hier scheint eine Regelungslücke zu bestehen!.

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