Bericht zur HSS der Altholländischen Kapuziner vom 16. – 17.11.2024 in Erlensee
Zum wiederholten Mal waren wir Gast in der schönen Erlenhalle in Erlensee. Unser Dank geht an den 1. Vorsitzenden Lothar Fucker, an den Ausstellungsleiter Sascha Michel und an die Mitglieder des RGZV Langendiebach für die gute Unterbringung unserer Tiere in der Ausstellungshalle. Auch für das leibliche Wohl der Aussteller und Besucher war bestens gesorgt. Ebenso wurde ein toller Züchterabend für uns organisiert.
Den Preis- und Sonderrichtern Marina Körber, Willi Günther, Rob Joosten und Werner Reischl präsentierten sich 287 Altholländische Kapuziner in 12 Farbenschlägen. Sie vergaben 22x V und 33x HV. Das entspricht einem Anteil von 19,16 % Spitzentieren.
Zuerst wurden die 23 Weißen von PRin Marina Körber gerichtet. 1x V, 1x HV an Mario Trepte, 1x V an Matthias Bertram. Die PRin hob meist Typ, Standhöhe und Figur hervor. Auf die Schwingenlage, reinere Farbe und lockeres Nackengefieder ist zu achten. Schiefe Kappe, blasse Augenränder und tiefer Haubensitz mit zu lockeren Strukturfedern standen in den Mängelspalten.
Es folgten die Schwarz-gemönchten mit 29 Tieren, ebenfalls bewertet von PRin Marina Körber. 2x V, 1x HV an Andreas Kratz, 1x V an Willi Wüllenweber. Hier wurden Stand und Haltung sowie der Typ unter Vorzügen erwähnt. Kopfschnitt beachten, Pupille zentrierter und die Farbe lackreicher waren Kritikpunkte. Unter Mängel standen unterbrochener Kragenverlauf, krummes Brustbein und Augenfehler.
In Dun-gemöncht präsentierten sich der PRin Marina Körber 14 Tiere. 1x V an Leo Englert, 1x HV an ZGM Udo und Sven Berger. In dem Farbenschlag bestachen die festen Strukturen, die waagrechte Haltung, Brustbreite und die helle Augenfarbe. Höherer Haubensitz und bessere Rückenabeckung sowie reiner in der Farbe wurde angemahnt.
Die Rot-gemönchten stellten sich mit 57 Tieren SR Werner Reischl vor. 3X V, 4x HV an Don van Dam, 1x V an Wolfgang Brehm, 1x V an Willi Wüllenweber, 2x HV an Ernst Glaser, 1x HV an Fritz Holler, 1x HV an Gerald Klarwein. Herausragende Tiere präsentierten den idealen Typ. Waagrechte Haltung und schöne Halslänge sowie die Augenfarbe konnten meist überzeugen. Einige Tiere zeigten wenig Lackfarbe, Rosetten ovaler wurde kritisiert. Tiere mit zu losem, offenen Nackengefieder sowie zu lange Rosetten konnten nicht mehr mit SG bewertet werden.
Die Gelb-gemönchten waren ebenfalls mit 57 Tieren vor SR Rob Joosten vertreten. 1x V, 2x HV an Leo Englert, 2x HV an Don van Dam, 1x HV an Gerald Klarwein. Der größte Teil zeigte eine breite Brust und feste Federn. Jedoch hatten sie Probleme mit lockeren Nackenstrukturen, tiefem Kappensitz und zu roten Augen. Einige Tiere mussten wegen der Augenfarbe, der schlechten Halsstreckung und dem Pflegezustand zurückgestuft werden.
Die 29 Blau-gemönchten mit schwarzen Binden wurden von SR Werner Reischl bewertet. 2x V, 2x HV an Gerald Klarwein, 1x V an ZGM Udo und Sven Berger, 2x HV an Klaus Brehm. Die Größe, die Halslänge, der Stand und die Haltung wurden unter Vorzüge genannt. Die Kopfschnittzeichnung und die Rückenabdeckung waren nicht immer in Ordnung. Schiefe Kappe, lose Nackenstruktur, zu lange Rosetten und zu kurzer Hals wurden bemängelt.
Die Blaufahl-gemönchten mit dunklen Binden stellten sich leider nur mit 7 Tieren dem SR Rob Joosten vor. 1x HV an ZGM Udo und Sven Berger. Die Standhöhe, Zeichnung und Halslänge konnten meist überzeugen. Jedoch wurde eine festere Nackenstruktur, reinere Bindenfarbe und hellere Augen angemahnt.
Ebenfalls wurden 6 Rotfahl-gemönchte mit roten Binen von SR Rob Joosten bewertet. 1x V, 2x HV an Gerald Klarwein. Vorzüge waren Stand und Haltung, Auge und -rand und die Halslänge. Hellere Grundfarbe, gleichmäßigere Schildfarbe und festeres Nackengefieder waren zu kritisieren.
PR Willi Günther bewertete die 11 Gelbfahl-gemönchten mit gelben Binden. 1x V, 3x HV an Werner Reischl. Sie überzeugten in Typ, Struktur und Zeichnung. Angemahnt wurden festere Flügellage, reinere Schildfarbe und klarere Iris.
Die Schwarz-getigert-gemönchten waren mit 11 Tieren vertreten und wurden auch von PR Willi Günther bewertet. 1x V, 3x HV an Siggi Häusler. Vorzüge zeigten sie in Stand und Haltung, Bein- und Halslänge konnten beeindrucken. Einen geordneterer Kragenverlauf und kürzere Rosetten wurden unter „Wünsche“ moniert. Tiere mit zu vielen Schimmelfedern im Schild oder 10 Schwanzfedern konnten leider nicht mehr mit SG bewertet werden.
Die Rot-getigert-gemönchten präsentierten sich dem PR Willi Günther mit 22 Tieren. 2x V, 1x HV an Hubert Unrast, 1x HV an Werner Beele. Der Typ, die Halslänge und der Stand wurden hervorgehoben. Kleine Wünsche waren: Zeichnung markanter, Schildfedern straffer, Auge heller. Tiere mit zu losen Strukturen wurden zurückgesetzt.
Zum Abschluss richtete PR Willi Günther noch 15 Gelb-getigert-gemönchte. 2x V, 1x HV an Holger Entzel. Sie zeigten ihre Vorzüge in der Körperform, der Zeichnung und der Augen- und -randfarbe. Fester in der Struktur und der Rückenabdeckung wurden gewünscht. Auch hier kann einem Tier mit 11 Schwanzfedern kein SG mehr gegeben werden.
Den Champion-Titel errang Don van Dam mit einer jungen Täubin Rot-gemöncht.
Clubmeister wurde Hubert Unrast mit 288 Punkten auf Rot-getigert-gemöncht.
Beste 1,1 jung erreichte Werner Reischl mit 193 Punkten mit Gelbfahl-gemöncht mit Binden.
Meine abschließende Betrachtung der diesjährigen HSS sieht folgendermaßen aus:
Zuerst einmal meine Gratulation an alle Erringer der großen Preise! Etwas über 19 % an Spitzentieren hatten wir noch nicht. Hier bewährte sich die jahrelange Zuchtarbeit. Jetzt kommt es darauf an, nicht nachzulassen und an den kleinen Problemen, die noch auftreten, zu arbeiten. Z. B. gibt es immer noch Tiere mit zu rötlichen Augen und zu blassen Augenrändern. Augenschirmchen treten ebenfalls immer wieder auf. Auch die Federpflege sollte nicht zu kurz kommen. Bei den Rot-gemönchten gab es einige niedersichtige Tiere. 2 Probleme, die momentan als die schwerwiegendsten angesehen werden können, sind zum einen die schlechte Halsstreckung und zum anderen die zu langen Rosetten, die dann noch nach unten und hinten auslaufen. Darauf sollten wir uns schnellstens konzentrieren. Außerdem war auffällig, dass die Schildfarbe von Rot- und Gelbfahl-gemöncht reiner werden sollte. Bei Rot- und Gelb-getigert-gemöncht wäre eine bessere Farbverteilung, vor allem auf der Brust, wünschenswert. Bei den Schwarz-getigert-gemönchten ist es genau andersherum. Hier müssten mehr schwarze Anteile auf Schild und Brust angestrebt werden. Vielleicht wäre eine Kreuzung aus Rot- und Schwarz-getigert-gemöncht eine Möglichkeit zur Lösung dieses Problems?! Übrigens müssen die Getigert-gemönchten keine farbigen Hand- und Armschwingen mehr haben, seit der neue Standard gültig ist.
Also, wie ihr seht, gibt es noch genügend zu tun, damit es uns nicht langweilig wird!
Vielen Dank an alle Aussteller! Ihr habt wieder mit euren schönsten Altholländischen Kapuzinern für eine sehr interessante und hochwertige HSS gesorgt.
Euer Zuchtwart Ernst Glaser