72. Deutsche Rassetaubenschau

Übersicht Versteigerungspaare zur VDT-Schau in Leipzig

Förderrassen zur 72. VDT Schau in Leipzig 2023

Wie in den vergangenen Jahren wird die Förderung seltener Rassen auf unserer Verbandsschau auch in diesem Jahr fortgesetzt. Eine entsprechende Rasseliste wurde bereits veröffentlicht. 

Diese Form, mit der Vergabe von 10 Ehrenbändern auf Raritäten in der Rassetaubenzucht, wird in Leipzig zum letzten Mal zur Anwendung kommen. Die bisherigen Vergabebedingungen werden immer schwieriger einzuhalten sein und rückläufige Meldezahlen erschweren dieses Vorhaben zudem.

Eine erneuerte Form dieser Förderung wurde durch den VDT Zuchtausschuss erarbeitet und wird zur kommenden VDT JHV vorgestellt.

Die auf der zurückliegenden VDT Schau in Hannover 2022 auf den vorgeschlagenen Rassen vergebenen Förderbänder wurden durch neue, seltene Rassen ergänzt.  In den meisten Fällen wurden bestimmte Rassen in Rassegruppen zusammengefasst.

Diese möchten wir auf diesem Wege kurz vorstellen.

  1. In der ersten Gruppe der Formentauben werden die Ungarischen Riesentauben durch die Montauban ergänzt, zumal beide Rassen von einem SV betreut werden.

Die in der Umgebung der Stadt Montauban in Südwestfrankreich entstandene Rasse wurde bereits im 19. Jahrhundert in Süddeutschland eingeführt. Sie verkörpert eine große, kräftige, lange Taube, mit tiefer, breiter Brust und kräftigem Hals, eine insgesamt tiefstehende Taube mit fast waagerechter Haltung. Ein Gewicht von mindestens 800 g und eine Flügelspannweite von ca. 1 m unterstreicht die Größe dieser Rasse. Den Kopf ziert eine volle und breite Rundhaube an deren Enden sich ausgeprägte Rosetten befinden.  Die Augen sind Perlfarbig (bei weißen dunkel) und werden von einem schmalen roten Rand eingefasst.  Der kräftige, mittellange Schnabel wird fleischfarbig gefordert. Interessant ist die breite Schwanzform, welche aus 12 bis 16 Schwanzfedern besteht. Groß ist die Anzahl der Farbenschläge. Neben den Weißen sind einfarbige in Schwarz, Dun, Rot und Gelb, Blau m.s.B., Blau-Gehämmert, Blaufahl m.d.B., Blaufahl- Gehämmerte, Rotfahl m.r.B. und Rotfahl-Gehämmerte, Gelbfahl m.g.B. sowie Gelbfahl-Gehämmerte anerkannt. In den vorgenannten Farbenschlägen sind jeweils Gescheckte aufgelistet, wobei eine Reihe von den hier genannten Farben sehr selten gezeigt werden.

  1. In dieser zweiten Gruppe der Formentauben sind neben den im letzten Jahr bereits enthaltenen Französischen Sottobanca, die aus Italien stammenden Romagnoli und vier Rassen aus dem Nahen Osten vertreten, Abu Abse, Basraer, Syrische und gelockte Wammentauben. Sie verbindet eine starke Kehlwammenausprägung und die Tatsache der geringen Verbreitung auf unseren Schauen und in der kleinen Anzahl der Zuchten generell.

Die Romagnoli Taube wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus Bauerntauben in den italienischen Gebieten Bologna und Romagna erzüchtet. Sie ist eine sehr große und kompakte Taube mit breiter Brust und nahezu waagerechter Haltung. Sie wird immer glattköpfig und mit mittellangen, dichten Latschen sowie voll entwickelten Geierfedern gezüchtet. An Farbenschlägen sind anerkannt, Weiß, Schwarz, Blau m.s.B., Blau-Gehämmert, Rotfahl, Aschfahl Schwarz-gescheckt und –getigert. Mit der Ringgröße 13 wird die Größe der Taubenrasse unterstrichen.

Die vier nachfolgenden Rassen gehören zur Gruppe der Wammentauben und stammen alle aus Ländern des Orients, Syrien, Libanon, Irak und Osttürkei. Die ausgeprägte Kehlwamme ist allen Rassen namensgebend.

Die Abu Abse-Wammentaube ist eine mittelgroße Taube mit einer auffälligen und einmaligen Kopffederstruktur. An der Stirn und an den Seiten wachsen Federn nach oben und wirken wie hochgekämmt. Sie werden gezeigt mit und ohne Stirnkuppe, diese wächst nach vorn und ist nach oben gerichtet. Seitlich abstehende Backenfedern komplettieren die auffällige Federstruktur. Etwas Besonderes stellt zudem die Augenfarbe dar. Sie ist dunkel mit einer grünlichen Iris welche zudem von einem gelben Ring umfasst wird. Der Schwanz besteht aus mindestens 14 breiten Schwanzfedern. Die Läufe sind immer unbefiedert und sie werden nur im schwarzen Farbenschlag gezüchtet. 

Basraer Wammentauben haben einen kräftigen, aufgerichteten Körper. Besonders Interessant ist die teils geschlechtsgebundene Farbgebung. Ähnlich den Thüringer Einfarbigen werden die Farben unterschieden in Hellgrundfarbig (Ablad) nur Täuber, Gelbgrundfarbig (Schrabi), Blaugrundfarbig (Rihani) und mehlicht (Abrasdel) gezeigt. Die Täubinnen unterscheiden sich gegenüber den Täubern in ihrer Farbe und Zeichnung. Die Läufe sind immer unbefiedert.    

Eine ebenfalls kräftige Gestalt zeigt die Gelockte Wammentaube. Neben dem markanten Kopf ist die gleichmäßig verteilte, leicht gelockte Feder des Flügelschildes ein Hauptrassemerkmal. Beim großen und immer glatten Kopf bilden die Stirn und Schnabel eine schräg verlaufende, fast ununterbrochene Linie. Neben den einfarbig Weißen hat diese Rasse eine eigenartige Zeichnungsform – Markierte. Sie zeigen an beiden Seiten des Kopfes einen farbigen Flecken, der vom Schnabelwinkel bis über die Augenmitte verläuft und die Wangen voll ausfüllt. Dazu kommt ein farbiges Schwanzgefieder. Gescheckte vervollständigen die Zeichnungspalette dieser Seltenen und zugleich sehr interessanten Rasse. Markierte und Gescheckte sind anerkannt in den Farben Schwarz, Blau, Dominat Rot, Dominant Gelb, Blau-, Rot- und Gelbfahl.

Der ebenfalls kräftige und fast waagerechte Körper der Syrischen Wammentaube zeigt eine besondere Kopf- und Zeichnungsform. Schnabel und Stirn bilden eine ununterbrochene Bogenlinie (ramsnasig). Der kräftige Schnabel ist dabei nach unten gerichtet. In der eigenwilligen Zeichnung werden 7 bis 10 Handschwingen weiß gefordert, zudem eine 1 bis 2 cm lange Schnippe und an den Oberhalsseiten ein länglich oder runder weißer Fleck. Bei Schwarzen und Rezzesiv Roten können diese auch fehlen. Ein Rückenstreifen und ein nicht zu großer Afterfleck dürfen weiß sein. An Farbenschlägen sind anerkannt: Schwarz, Rezzesiv Rot, Blau m. B., Blau-gehämmert, Rotfahl m. B., Rotfahl-gehämmert.

  1. Die spanischen Kropftaubenrassen wurden im vergangenen Jahr auf der VDT Schau nicht gezeigt bleiben deshalb weiterhin in der Liste vertreten.
  2. Die nachfolgend genannten und selten gezeigten 4 Mövchen Rassen sind neu aufgeführt. Das sind zum einen die Domino Mövchen. Ihre ursprüngliche Heimat ist Kleinasien und sie wurden Ende des 19. Jahrhunderts in Europa eingeführt. Domino Mövchen sind kurz und gedrungen und zeigen dennoch eine stark betonte Brust. Rassetypisch ist ihre runde Kopfform welche zusammen mit dem Schnabel eine ununterbrochene Bogenlinie bildet. Zudem sind sie glattköpfig und mit Spitzkappe anerkannt. Trotz ihrer aparten „Strasserzeichnung“ werden sie auf unseren Schauen sehr selten gezeigt. 6 – 10 weiße Schwingen vervollständigen das Zeichnungsbild dieser Rasse. Groß ist die Palette der Farbenschläge. Neben den Hauptfarben Schwarz, Rot, Gelb sowie Blau m.s.B.,  werden alle anderen Farbenschläge (Blaufahl, Rotfahl, Gelbfahl, Blaufahl m.B., Khakifahl m.B., Gehämmerte in Blau, Blaufahl Khakifahl, Rotfahl und Gelbfahl) kaum gezeigt oder existieren nur auf dem Papier.

Eine sehr alte englische Rasse sind die Englischen Owlmövchen. Gegenüber den ähnlichen African Owls sind sie doch wesentlich größer und kräftiger. Von den zahlreich anerkannten Farbenschlägen, Weiß, Schwarz, Dun, Braun, Blau m.s.B., Blaufahl m.d.B., Eisfarbig m.s.B., Braun- und khakifahl m.B. Rot- und Gelbfahl, Gehämmerte in Blau, Blaufahl, Braunfahl, Khakifahl, Rot- und Gelbfahl sowie Gescheckte in den genannten Farben, sind der Großteil sehr selten.

Turbiteenmövchen kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus der Türkei nach Europa. Die Figur ist kurz und breit, mit einer aufrechten Haltung, breiter, gut gefüllter Stirn und vollen Backen. Schnabel und Stirn bilden eine ununterbrochene Bogenlinie. Sie sind anerkannt in glattköpfig oder spitzkappig und zeigen befiederte Läufe bis zu den Zehenspitzen. Interessant ist die Zeichnung dieser Rasse. Sie zeigen eine Dreipunktkopfzeichnung und farbige Flügelschilder. Im Übrigen gelten aufgrund der komplizierten Kopfzeichnung gebrochene Augen nicht als Fehler. Bis auf Eisfarbig und natürlich weiß, sind die gleichen Farbenschläge wie bei der Vorgenannten Rasse anerkannt. Eine Vielzahl davon werden seit Jahren nicht mehr auf unseren Ausstellungen gezeigt.

Die letzte Seltenheit in dieser Gruppe sind die Turbitmövchen. Sie wurden vor Jahrhunderten in England, vermutlich aus Anatoliern unter Verwendung von Show Antwerp erzüchtet. Sie haben eine gedrungene aber kräftige Form, sind aufgerichtet in der Haltung und werden immer spitzkappig gezeigt. Der markante Kopf ist relativ groß und breit und von ober gesehen oval. Sie zeigen eine farbige Schildzeichnung mit 6 – 10 weißen Handschwingen. An Farbenschlägen sind die Gleichen anerkannt wie bei der vorher genannten Rasse.

  1. Aus der Gruppe der Schweizer Tauben bleiben die Berner Rassen weiterhin vertreten.
  2. Zu den bereits im letzten Jahr enthaltenen Sächsischen Storchtauben kommen die Sächsischen Mondtauben dazu. Sie ist wie alle sächsische Farbentauben gut belatscht und werden nur in den beiden Farbenschlägen rot und gelb gezüchtet. Die namensgebende Zeichnung ist die Mondzeichnung am unteren Vorderhals. Diese ist nach unten scharf begrenzt und darf sich nicht in den Hinterhals erstrecken. Die gut getrennten und parallel verlaufenden Flügelbinden sollen möglichst mit der Mondfarbe übereinstimmen.
  3. Die immer in kleinen Stückzahlen gezeigten Schlesischen Farben- bzw. Mohrenköpfe vervollständigen die Gruppe der Farbentauben. Beide Rassen ähneln sich, unterscheiden sich aber grundsätzlich in der Augenfarbe. Der Mohrenkopf hat dunkle Augen und der Farbenkopf hingegen Orangefarbige, sowie in den Läufen. Der Farbenkopf ist kurz behost, der Mohrenkopf ist dagegen immer glattfüßig. Der farbige Kopf und Schwanz ist bei beiden Rassen gleich gezeichnet. Gleich ist ebenfalls die Anzahl der Farbenschläge: Schwarz, Blau, Rot und Gelb.
  4. Bei den Warzentauben bleiben die Polnischen – und Ostrowitzer Warzentauben sowie die Spanischen Erdbeeraugen weiterhin in dieser Liste aufgeführt.
  5. Die große Gruppe der Tümmlertauben wird weiterhin durch die Bialostocka Kalotten, Stettiner- und Prager Tümmler als auch die Warschauer Schmetterlinge wie im Vorjahr vertreten.
  6. Die Regensburger Tümmler kommen in diesem Jahr neu dazu. Diese Rasse wurde erst in jüngster Vergangenheit aus osteuropäischen Rollern und Altstämmern in Regensburg erzüchtet und 1967 anerkannt. Sie zeigt die typische Amselstellung, d.h. die Schwingen werden unter dem angehobenen Schwanz getragen. Dadurch bildet sich der kurze, hohlrunde Rücken. Diese Tümmlerasse zeigt einen gedrungenen Körperbau und ist immer bestrümpft. Der nach oben verjüngende Halsverlauf ist im Affekt leicht zitterhalsig. Ein klares Perlauge ziert den Kopf dieser Taube. Den ursprünglich nur in Gelb gezüchteten Regensburger folgten bald die Farben Rot, Schwarz und Dun. Der Schwanz besteht aus mindestens 14 Schwanzfedern.

Falls eine dieser Rassen bzw. Rassegruppen die Vergabebedingungen nicht erreichen bzw. nicht gezeigt werden, kommen Südosteuropäische Tümmler (außer Felegyhazaer), Ringschlägertauben (außer Rheinische Ringschläger), Englische-, Bucharische-, Dresdener- und Harzburger Trommeltauben, oder Exhibition Homer bzw. Show Antwerp als Ersatz in Betracht.

Wünschen wir uns, dass diese Seltenheiten auf unserer VDT Schau in Leipzig zahlreich gezeigt werden und damit die angestrebte Förderung erreichen können. 

VDT Zuchtausschuss


  1. VDT-Schau, 2. Deutsche Jugendschau im VDT sowie Landesverbands-Rassegeflügelschau Sachsen und Landesjugend-Rassgeflügelschau Sachsen, Bezirksschau Leipzig 1. – 3.12.2023 in Leipzig, Neue Messe

Meldeschluss ist der 07.10.2023 ( Poststempel )

Bei Erreichen der Hallenkapazität kann der Meldeschluss vorgezogen werden.

Aus gegebenem Anlass müssen wir auf die gewissenhafte Ausfüllung der Meldebogen hinweisen.

Gemäß AAB IV.1.a) und b) und unseren Sonderbestimmungen werden wir aus nachfolgenden Gründen Anmeldungen vorläufig zurückweisen:

  • nicht angemeldete Zuchtgemeinschaft, Nachweis des Landesverbandes fehlt,
  • fehlende Unterschrift auf dem Meldebogen
  • fehlende Angabe(n) bei Geschlecht und/oder Alter fehlende, falsche oder nicht anerkannte Rasse und/oder Farbenschlag

Alle gemeldeten Aussteller der letzten Jahre erhalten Ihre Ausstellungspapiere per Post ab 07. August 2023 zugesandt.

Bitte verwenden Sie diese Unterlagen für Ihre Anmeldung.

Meldebögen / Ausstellungsbedingungen