
Die 71. VDT-Schau ist der
141. Deutschen Junggeflügelschau angegliedert und wird durch das bewährte Team des Hannoverschen Geflügelzüchtervereines in den Messehallen der Messe Hannoven durchgeführt
Schon heute können wir uns auf eine durch das bewährte Team um Ausstellungsleiter Olaf Metzner bestens organisierte Schau freuen.
Termin: 16.–18. 12.2022
anlässlich der 141. Deutsche Junggeflügelschau finden weiterhin folgende Schauen statt:
49. VHGW-Bundesschau
94. Deutsche Zwerghuhnschau
47. Bundeszuchtbuchschau
Somit treffen sich alle Fachverbände zu ihren diesjährigen Verbandsschauen in Hannover
nähere Informationen sowie Meldepapiere stellen wir Euch zu gegebener Zeit zur Verfügung
Meldebögen / Ausstellungsbedingungen
VDT – Erinnerungspreis 2022
Da der bereits für das Jahr 2019 geplante VDT-Erinnerungspreis bisher aufgrund der abgesagten VDT-Schau nicht vergeben werden konnte, stehen in diesem Jahr erneut folgende Rassen in diesem Wettbewerb:
Brünner Kröpfer
Amsterdamer Kröpfer
Englische Kröpfer
Englische Zwergkröpfer
Auf die beste Gesamtleistung eines Ausstellers in einer Rasse, aller Jahrgänge, aller Merkmale (mit oder ohne Rundkappe) und aller Farbenschläge vergeben.
In die Wertung kommen 8 Tiere eines Ausstellers.
Der diesjährige Erinnerungspreis ist dem bekannten Kropftaubenspezialisten Josef Fischer gewidmet.
VDT-Förderrassen 2022
Ein besonderes Anliegen im VDT ist die Förderung seltener Rassen. Einen entsprechenden Beschluss gibt es bereits seit 1970. Auf jeder VDT Schau wurden seit jenem Beschluss, auf 10 Rassen jeweils ein VDT Ehrenband vergeben. Auf Grund der Vielzahl der Seltenen Taubenrassen und der damit verbundenen Situation, die Vergabebedingungen nicht zu erfüllen (mindestens 10 Tiere von mind. 2 Ausstellern) entschloss sich der VDT-Zuchtausschuss in einer Sitzung im Februar 2020 bestimmte Rassen in Rassegruppen zusammenzufassen. Da in den beiden vergangenen Jahren pandemiebedingt unsere Deutsche Rassetaubenschauen ausfallen mussten und den im Jahr 2020 ausgewählten Rassen die angedachte Förderung nicht erfahren konnten, soll ihnen dies nun in diesem Jahr zuteil werden.
Der Vorsitzende des VDT-Zuchtausschusses, Jürgen Weichold benennt im Folgenden die ausgewählten Rassen bzw. Rassegruppen und stellt diese kurz vor:
Aus der Gruppe der Formentauben kommen die schwergewichtigen Ungarischen Riesentauben. Sie gehören, wie ihr Name schon verrät, zu den größten Tauben in der Rassetaubenfamilie. In ihrem Ursprungsland Ungarn werden sie „Magyar Orias Galamb“ genannt und sind dort besser verbreitet als in Deutschland. Auf Grund ihrer Größe ist die Zucht dieser Rasse einen darauf abgestimmten Futter- und Platzbedarf angewiesen. Zur abschließenden Reife, vor allem um die Vollständigkeit des üppigen und weichen Gefieders zu erreichen, benötigen sie mehr Zeit als „normale“ Taubenrassen. Entsprechend ihrer geforderten Größe wird eine wuchtige Figur mit breitem, tiefem Stand gefordert. Eine betonte Stirn mit breitem Kopf und ebenso angelegten Muschelhauben sind weitere Forderungen an eine hochrassige Ungarische Riesentaube. Lange, schmale Figuren gehören der Vergangenheit an. Größe und Breite stehen im Vordergrund. Die Fußbefiederung sollte eine genügende Länge vorweisen und gut überbaut sein. An Farbenschlägen sind anerkannt Weiße und Schwarze als Hauptfarbenschläge. Darüber hinaus gibt es blaue m.s.B., rote und gelbe. Fahle, gehämmerte oder Blauschimmel werden kaum gezeigt. Tiger und Schecken in schwarz gibt es demgegenüber schon häufiger, in rot und gelb jedoch seltener. Das Standardgewicht liegt bei 860 – 1000 g. Mit ihrer 15er Ringgröße liegen sie bereits im Zwerghuhn Bereich. Im SV werden sie mit den Montauban zusammen betreut.
Ebenfalls zur Gruppe der Formentauben gehören die erst seit 1988 anerkannten Französischen Sottobanca. Die Begeisterung für diese Rasse hält sich seitdem leider in Grenzen, obwohl demgegenüber größere Formentauben immer ihre Liebhaber fanden. Vielleicht können wir mit dieser Förderung eine Trendwende einleiten. Es handelt sich bei dieser Rasse um eine große und kräftige Taube mit dementsprechender Halsstärke und leicht aufgerichteter Haltung. Ihre Herkunft ist eigentlich Italien (Lombardei) wo sie vor allem als Nutztaube gehalten wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangten sie nach Frankreich und wurden (wie später auch in Italien) zu einer Rasse geformt. Den großen und Stirn betonten Kopf ziert eine, bei anderen Rassen selten anzutreffende, Schaufelhaube. Ihr fehlen die seitlichen Rosetten. Eine gedachte Linie führt über die Schnabelschnittlinie durch das Auge zur Spitze der Kappe. Eine Kimme gehört zur Standardforderung. Sie ist glattfüßig und in den Farben weiß, schwarz, blau m.s.B., rot und gelb anerkannt. Ein orange- rotes Auge wird bei allen Farbenschlägen gefordert. Das Standardgewicht beträgt 700–800 g.
In der Familie der Kropftauben nehmen die Spanischen Kropftauben auf Grund ihrer besonderen Kropfform (Hängekropf) eine Sonderstellung ein. Außer den etwas besser verbreiteten Marchenerokröpfern werden die Canario-, Granadino-, Jiennense,- Rafeno-, Sevillano-, Valencianokröpfern doch recht selten gezeigt. Deshalb sollen die Letztgenannten als Rassegruppe diese Förderung erfahren. Es handelt sich neben der besonderen Kropfform um sehr temperamentvolle Tauben die seit langem in Spanien gezüchtet wurden und dort zum Locktaubensport verwendet werden, beidem ledige Täuber fremde Täubinnen in ihr Schlagabteil locken. Der Täuber, dem es am schnellsten gelingt, ist der Sieger. Sie wurden aber gegenüber den anderen Kropftaubenrassen erst relativ spät in Deutschland in den Rassestandard aufgenommen. Eine Besonderheit ist dabei der Valencianokröpfer, der aus alten spanischen Rassen in Argentinien entstanden ist. Meines Wissens ist es die einzige Rasse, welche in diesem Land ihre Entstehung erlangt hat. Zumeist bilden diese Rassen eine Dreieckform mit einer von der Kehle bis zum unteren Kropfende verlaufenden Kropffalte. Die Granadino- und Sevillanokröpfer zeigen zudem ausgeprägte Schnabelwarzen bzw. Unterschnabelwarzen bei dem Rafenokröpfer. Alle genannten Rassen sind glattfüßig und zeigen eine mehr oder wenig ausgeprägte, abfallende Rückenlinie und nahezu waagerechte Unterlinie. Groß ist die Farbenschlag Palette und führt über Khaki, Braun- und Aschfahl bis zu Rauchblau mit Binden und -gehämmert. Interessanterweise sind Rote und Gelbe im Standard nicht enthalten. Diese Rassen werden vom SV der Spanischen Taubenrassen betreut haben eine besondere Beachtung verdient.
Die Einfarbigen Mövchen oder auch African Owl genannt, sind eine sehr alte und traditionsreiche Rasse. Dabei handelt es sich um kurze und breite Taube mit stolzer und koketter Haltung sowie nahezu runder Kopfform. Sie sind kurzschnäblig und wie alle Mövchen zeigen sie eine ausgeprägte Vorderhalskrause, das so genannte Jabot. Mit Ihrer Nordafrikanischen Herkunft (als Ägyptisches oder Tunesisches Mövchen eingeführt) haben sie einen fast exotischen Hintergrund. Gegenüber ihrem englischen Verwandten sind sie deutlich kleiner aber mit einem durchaus kompaktem Typ. Der geforderte Größenunterschied beider Rassen muss immer gewahrt bleiben. Einfarbige Mövchen sind immer glattfüßig und glattköpfig mit gut entwickelter Wamme.
In der großen Gruppe der Schweizer Taubenrassen bilden die Berner Rassen eine eigene Rubrik. Perfekte Spitzkappe und eine hohe Stirn sind ihre Markenzeichen dieser temperamentvollen, flugfreudigen Tauben. Eine korrekte Zeichnung zu erzielen, ist bei den Guggern, Lerchen, Rieselköpfen und Spiegelschwänzen die züchterische Herausforderung. Ausstellungstiere sind vor allem bei Guggern und Spiegelschwänzen Mangelware. Daher kommt wohl ihre seltene Verbreitung. Alle 4 Rassen gibt es nur in einem Farbenschlag, Blaugehämmert bei den Guggern, dazu eine weiße Schnippe und die feine Guggerzeichnung vom hinteren Kappenabschluss bis zur Oberbrust reichend (weiß- und blauschwänzig), gelercht bei den Lerchen mit einer leuchtenden Ockerbrust , Rieselköpfe nur in schwarz mit ihrer gleichmäßigen Kopfrieselung und Spiegelschwänze in blau mit einer durchgehenden Spiegelschwanz- Zeichnung. Der Gugger gilt zudem als eine der ältesten aller Schweizer Taubenrassen. Diese Kostbarkeiten zu erhalten sollte unser vorrangiges Anliegen sein.
Zu einer Besonderheit in der Familie der Sächsischen Farbentauben zählt die sächsische Storchtaube. Die Zeichnung, mit ihrer farbigen Schnippe, den 13 bis 15 farbigen Schwingen und deren Deckfedern sowie den farbigen Klappenfedern, sie bildet bei geschlossenem Flügel die sogenannte Blume, hat es züchterisch in sich. Dazu kommen die farbigen, dicht überbauten Latschenfedern. An Farbenschlägen sind schwarz, rot, gelb, blau und blaufahl anerkannt. Die Lackfarben werden, wie bei allen Farbentauben, intensiv und satt gefordert. Die Blauen mit einer möglichst dunklen Schwingenfarbe. Weiterhin gibt es sie in glattköpfig und mit Rundhaube. Außerhalb ihrer sächsischen Heimat werden sie nur selten gezeigt. Ein Grund mehr, sie besonders zu fördern.
Wie die meisten Süddeutschen Farbentauben ist auch die Echterdinger Farbentaube mit einer gut ausgeprägten Rundhaube ausgestattet und mit der Anerkennung im Jahre 1983 die jüngste Rasse in dieser Gruppe. Sie besitzt zudem eine einmalig schöne Gansel -Zeichnung die bei Kropf- und Tümmlerrassen sehr beliebt ist, aber seltsamerweise bei den Farbentauben bei wenigen Rassen eine Ausnahme bildet. Diese Zeichnungsform setzt züchterisches Können voraus und sind deshalb, außerhalb der Sonderschauen, selten anzutreffen. An fehlender Attraktivität kann es nicht liegen. Sie im VDT mehr in die Öffentlichkeit zu rücken und neue Liebhaber zu finden, soll diese Förderung dienen. Farbig sind die Haube, der Hinterhals, dass Schulterherz, die Brust mit einem gerade abschießenden Brustschnitt und die gesamte Schwanzpartie, einschließlich dem Keilgefieder. Das Hauptproblem ist dabei die Herz- und Latzgröße. Es gibt sie in den 4 Grundfarben, schwarz, rot, gelb und blau. Etwas aufwendiger ist zudem das „Schaufertigmachen“, sprich putzen und setzt einige Erfahrung voraus. Mit ein wenig Übung sollte das aber kein Problem sein.
Warzentauben sind an sich keiner großen Verbreitung vergönnt. Die Polnischen- und Ostrowietzer Warzentauben sowie die Spanischen Erdbeeraugen sind dabei die Seltenen unter den Seltenen. Warzentauben aus dem Nachbarland Polen haben eine lange Geschichte, fanden aber außerhalb ihrer traditionellen Zuchtgebiete kaum Verbreitung. Erschwerend kommt hinzu, die fehlende Betreuung durch einen SV. Die gut ausgeprägte Schnabelwarzen war Namensgebend. Ostrowietzer Warzentauben gibt es nur im dominantroten Farbenschlag. Unterschiede bestehen zudem in der Kopfform und der Anzahl der Augenringe. Im Gegenzug zu den hellen Rändern dieser beiden letztgenannten Rassen, sind diese bei den spanischen Erdbeeraugen feurig rot. Obwohl diesen Tauben eine lange Geschichte bescheinigt wird, sind sie erst 2009 im deutschen Rassetaubenstandard aufgenommen worden. Mit ihrem fast würfelförmigen Kopf, dem kräftigen, stumpfen Schnabel, welcher immer hellhornfarbig ist und der ausgeprägten, weiß bis rötlichen gefärbten Warzenstruktur bereichern sie eindrucksvoll die Gruppe der Warzentauben. In dem SV der Spanischen Taubenrassen werden sie neben den bereits beschriebenen Kropftauben, den katalanischen Tümmlern und den Figurita Mövchen betreut.
Aus der großen Gruppe der Tümmler kommen die folgenden Förderrassen ebenfalls aus unseren östlichen Nachbarländern Polen und Tschechien. Bialostocka Kalotten, Stettiner- und Prager Tümmler und Warschauer Schmetterlinge bilden diese seltene und damit förderungswürdige Rassegruppe. Bialostocka zeigen mit dem farbigen Oberkopf und Schwanzgefieder die typische Kalotten Zeichnung. Die breit angesetzte Rundhauben mit beidseitigen Rosetten und die dicht befiederten Latschen sowie einer abfallenden Haltung geben diesen Tümmler das besondere Gepräge. Dazu kommt ein senkender, knapp mittellanger Schnabel und Perlaugen mit doppeltem Augenrand. Zu den 4 Hauptfarben gesellt sich der Farbenschlag Dun. Der kleine und kurze Prager Tümmler mit seinem Würfelkopf und der eingedrückten Kopfplatte gehört zur Familie der Kurzen. Gemeint ist damit der kurze und dicke Schnabel. Der Kopf hat einen hohen Stellenwert in der Beurteilung dieser Rasse, denn der senkende Schnabeleinbau mit einem zwei- bis dreireihigem Augenrand unterstreicht das Besondere daran. Die Farbpalette und Zeichnungsvielfalt bei diesem Tümmler ist sehr groß. Aus den Pragern hervorgegangen ist der Stettiner Tümmler. Auch er zeigt einen kurzen Typ mit einem würfelförmigen Kopf, welche allerdings gut abgerundet erscheint. Der Schnabel ist ebenfalls kurz, dick und nach unter gerichtet. Unterschiede bestehen in der geforderten schmalen Augenrandausprägung. Das Besondere an dem in Warschau entstandenen Schmetterling ist seine Zeichnung. Dieses, mit farbigen Federn durchsetztes, weißen Gefieder verstärk sich vom Kopf und Hals nach hinten folgend und endet in einfarbigem Schwingen, Schwanz und Latschen. Gezeigt werden sie nur in Schwarz, Rot und Gelb. Der eher mittelgroße Tümmler mit seiner aufgerichteten Haltung hat einen recht klein wirkenden, gut gerundeten, Kopf. Dieser wird geprägt von einem knapp mittelangen Schnabel, Perlaugen und einem zarten zweireihigen Augenrand.
Russische Positurtümmler sind zwar öfter auf unseren Schauen anzutreffen, aber immer nur in geringen Stückzahlen. Sie verbindet ihr einzigartiger Typ. Er wirkt gedrungen mit einen hoch getragenen, aus mindestens 14 Federn bestehende Schwanz sowie einer darunter liegender Flügelhaltung. Dazu kommen mittellange, gut überbaute Latschen und eine leicht zitternde Halsführung. Unterschiede gibt es in erster Linie in der Zeichnung und Kopfstruktur. Die Eisker, Nordkaukasen, Sibirischen und Rostower ziert eine Rundhaube. Die Eisker sind, wie im Namen verankert, doppelkuppig, d.h. sie zeigen zudem eine Rundnelke. Nur der Wolgatümmler ist glattköpfig. Dafür aber zeigt er ein einmaliges Zeichnungsbild. Charakteristisch ist die weiße Schwanzbinde bei den Roten und Gelben. Schwarze und Blaue zeigen diese nicht. Die untere Körperseite bis zum gerade verlaufenden Brustschnitt einschließlich der unteren Flügelhälfte sind weiß. Der Kopf ziert ein weißer Streifen um die Augen, Wangen und oder nur einen Bart. Den Nordkaukasen gibt es nur in Blau- oder Schwarzschwänzig und den Sibirischen nur in Weiß. Die beiden übrigen Rassen sind in eine große Farbpalette anerkannt, wobei der Rostower in Schwarz- weißbrüstig besonders apart erscheint.
Falls eine diese ausgewählten Rassen die Vergabebedingungen nicht erreichen sollten, kommen Regensburger Tümmler, Belgische Ringschläger, Englische Trommeltauben oder Pommersche Schaukappen als Ersatz in Betracht.