HSS Französischer Kröpfer zur Wonnegauschau in Osthofen vom 02.-04.01.2025
Der SV hatte sich entschieden weit im Westen die HSS als deutsch-französische Gemeinschaftsschau auszutragen. Die französischen Freunde kamen der Einladung gerne nach und beteiligten sich mit 50 Tieren. Zusätzlich hatte unser Mitglied aus Österreich 12 Tiere gemeldet. Mit großem Aufwand ist es dem Ausstellungsleiter Burkhard Itzerodt gelungen, die veterinärrechtliche Genehmigung für diese internationale Schau zu erhalten. Dafür und für die großartigen Schaubedingungen danken wir dem Team um Burkhard Itzerodt herzlich.
Insgesamt 220 Französische Kröpfer stellten sich dem Urteil der SR aus Frankreich (Jean-Louis Frindel und Philippe Hudry) sowie Uwe Weiß aus Deutschland. Herzlichen Dank den PR-Kollegen für Ihre richtungsweisende Bewertung, für die Bewältigung der langen Anreise und das freundliche, länderübergreifende Agieren.
20 Weiße zeigten sich trotz der ausgeglichenen Bewertung different in den Hauptrassemerkmalen. Vor allem in der Beinstellung und Ausprägung des Schenkelbogens sind bei vielen Verbesserungen nötig. An der Größe, Vorderlänge und Blaswerkausprägung gab es nicht viel auszusetzen. In der Linienführung überzeugten zwei Jungtäuber von Uwe Weiß (beide hv) sowie ein Alttäuber und eine enorm große Jungtäubin von Christoph Taubert (beide v). Außerdem noch hv auf Alttäubin von Uwe Weiß.
33 Schwarzgeherzte waren die höchste Beteiligung seit vielen Jahren. Aussteller aus allen drei Ländern ermöglichten das Ergebnis. Auch hier fiel eine deutliche Differenzierung in den Hauptrassemerkmalen auf. Wenig Käfigpräsens und mangelhafte Farbausprägung führen schon auf den ersten Blick zu Einschränkungen. In der Spitze standen große Vertreter mit bester Linienführung, Haltung und Zeichnungsmerkmalen.
V-Noten gab es für Hans Schingen (1,0 alt und 0,1 jung), hv für Walter Neumüller (1,0 jung) und Hans Schingen (0,1 jung).
Vier Andalusiergeherzte, die wir in Frankreich schon in höherer Qualität sahen. Seit einigen Jahren dort anerkannt, gibt es auch bei uns entsprechende Bestrebungen. Eine Alttäubin entsprach weitgehend den figürlichen Vorstellungen mit einwandfreier Farbe und Zeichnung (V: Laurent Mangione)
Nur 8 Dunkelgeherzte, alle von Sven Schweder, bestätigten die hohe Qualität des Farbenschlags. Auffallend gute Linienführung mit markanter Brustbeinlage und starker Schnürung ist bei den meisten Tieren vorhanden. In Farbe und Zeichnung genügen sie den Vorgaben. Eine sehr schnittige Jungtäubin erhielt V, ein Alttäuber hv.
Ein Riesenaufgebot von 49 Blaugeherzten, davon allein 26 aus der Zucht von Philippe Hudry, waren die eigentliche Überraschung, aber auch der Höhepunkt der Schau. Die geringe Stückzahl und Qualität in Deutschland der letzte Jahre war besorgniserregend und nun dieser Auftritt! Bei den Täubern dominierte eindeutig Philippe Hudry mit phantastischen Vertretern, die zu den Besten gehören, die europaweit zu finden sind (v + 2x hv). Farbiges Schenkelgefieder, nicht geschlossenes Kropfgefieder und Wünsche in der Zehenlage verhinderten weitere hohe Noten. Bei den Täubinnen war diese Dominanz nicht erkennbar, insgesamt reichten sie an Qualität der Täuber nicht heran. Von den deutschen Züchtern war vor allem der erstmals zur HSS ausstellende Wolfgang Itzerodt erfolgreich.
11 Blaugehämmert-Geherzte sind ein gutes Ergebnis des seltenen Farbenschlags, der von vier Züchtern gezeigt wurde. Sie erreichten eine gute Durchschnittsqualität, sollten aber in der Hämmerung eindeutiger dem Farbenschlag zuzuordnen sein. Sven Schweder errang V und Otto Süßmilch hv.
Nur zwei Blaufahle und eine Blaufahlgehämmerte in Geherzt von Otto Süßmilch waren eine Bereicherung mit sehr ansehenswerten Täubinnen. Eine stärkere Beteiligung der Züchter, die diese Raritäten besitzen, ist wünschenswert.
Unser Hauptfarbenschlag Rotgeherzt war mit 46 Tieren vertreten. Leider erfuhr eine größere Anzahl verschiedener Züchter eine o.B.-Bewertung. Weshalb gerade die Roten massiv betroffen waren, blieb unklar. Die Züchter sind aufgerufen der Parasitenbekämpfung allerhöchste Priorität einzuräumen!
Bei den Täubern dominierte Uwe Weiß mit 2x hv und sehr langbeinigen, eleganten Vertretern. Die Jungtäubinnen erhielten ebenfalls 2x hv, es waren sehr typvolle Vertreter von Sven Schweder. Eine weitere hv-Note errang Uwe Weiß auf eine Alttäubin.
Nur 11 Gelbgeherzte in ausgezeichneter Durchschnittsqualität von drei Züchtern. Zu wenig für einen Farbenschlag, von dem vor wenigen Jahren schon mehr als 50 aufgeboten wurden! Figürlich haben sie keinerlei Defizite zu den verbreiteten Farbvarianten, was sich in V und drei hv-Noten ausdrückt. Farbige Handschwingen verhinderten weitere hohe Noten. Hans Schingen (v +2x hv) und Stephan Kreschmer (hv) errangen die hohen Noten.
17 Rotfahlgeherzte sind ein zufriedenstellendes Ergebnis. Auch qualitativ haben sie aufgeholt und erscheinen zu den Vorjahren deutlich ausgeglichener. In Größe, Haltung und Linienführung sind die meisten rassetypisch. Die Flügellage erschien verbesserungsbedürftig, wie auch die Farbausprägung einheitlicher sein sollte. Die wenigen Täubinnen erreichen weiterhin nicht die Qualität der Täuber. Eine etwas großzügige Bewertung bescherte Täubern von Philippe Hudry und Andreas Bärwald je eine V-Note und Letzterem noch ein hv.
Aufwärtstrend bei den Gelbfahlgeherzten (17), die auch qualitativ deutliche Verbesserungen aufwiesen. Sie haben an Größe und Standhöhe gewonnen und sind auch farblich auf sehr gutem Weg. Die Besten zeigen aufrechte Haltung, korrekte Linienführung und gutes Wesen. Philippe Hudry und Andreas Bärwald erreichten auf Täubinnen V-Noten.
Drei Gelbfahlgehämmerte wiesen deren Existenz nach, ohne dass sie ein besonderer Blickfang waren.
Ebenso ein einzelner Strawberry-Täuber (nur in Frankreich anerkannt), der in der Vorderpartie sich nicht überzeugend darbot, aber wegen eines korrekten Standes und sehr guter Brustbeinmarkanz es dennoch zum „hv“ brachte (Philippe Hudry).
Drei Jacobin in Blau vertraten diesen seit einigen Jahren anerkannten Farbenschlag. Es geht nur langsam vorwärts, immerhin ist eine korrekte Zeichnung erreicht. Schlankere Körper, mehr Schnürung und markanteres Flügelkreuzen sind wünschenswert.
Dr. Hans Schingen,
– Zuchtwart –










