Lausitzer Purzler, Flugtaubenrasse 2025 in Gedenken an Udo Löhnert
echte Tümmler, die diese Bezeichnung noch verdienen!
Nachdem wir 2018 in Leipzig bereits den Siegerringwettbewerb auf unsere Rasse durchführen konnten, dort für viel Aufsehen und Begeisterung für unsere Rasse sorgen konnten, eine tolle Präsentation dann in Kassel zur VDT-Schau stellen konnten, nun in diesem Jahr „Flugrasse des Jahres“ mit Höhepunkt zur VDT-Schau wiederum in Leipzig! Unser Club leistet großartiges, das Beste daran, es geht immer noch besser! In Andenken an den allseits beliebten und sehr geachteten Zuchtfreundes Udo Löhnert, wird der Gedächtnispreis auf Udo Löhnert, dem verdienten Namensgeber vergeben. Zur Person:
Der Vorsitzende des LEC pflegte eine freundschaftliche Beziehung zu unserem „Original“ Udo seit mind. 1993 und versorgte ihn mehrfach mit schönen Lausitzer Purzler. Udo besuchte mich mehrfach und wir fachsimpelten immer reichlich, andere LEC-Mitglieder unterhielten lange Jahre Freundschaften zu Udo, er war ein Mensch mit vielen Interessen auch im Bereich der Taubenzucht und Fliegen mit Rassetauben wie auch mit vielen anderen Flugtauben. Er war allseits in vielen Gemeinschaften integriert und geschätzt. Unsere Versammlungen bereicherte Udo mit Flügen vom Flugkasten und war der Mittelpunkt bei unseren geselligen Treffen, so viel Spaß und Anlass zum Fröhlichsein gab es selten besser. Viele Anekdoten entstanden so, dies führ an dieser Stelle zu weit. Nur eines: in meinem Haushalt hungert kein Tier, auch Udos „Flieger“ wurden bestens versorgt, voller Entsetzen sah er die vollen Kröpfe, ließ die Tiere dennoch auf, mit einigem Mühen kamen dann aber doch alle zum Einsprung. Das war wohl das einige Mal, wo ich ihn spaßeshalber Schimpfen gehört habe. Das wir immer mal wieder zum Besten gegeben. Udo hate für jeden Züchter ein gutes Wort parat, er war Mitstreiter die Zweinutzungsidee auch im Sonderverein zu verankern. Das war zwar seit der Clubgründung ein Hauptziel, seither besteht auch eine Flugordnung mit Bepreisung der Aussteller/Flieger. Es ist kompliziert Züchter zu finden, welche das dann auch wirklich umsetzen, da arbeiten wir nach wie vor daran. Udo wurde am 01.08.1938 geboren, war ab 1957 herum aktiv mit Rassetauben wie Deutsche Schautauben, Elsterpurzler, Lausitzer Purzler. Auch als Brieftaubensportfreund machte er sich einen Namen, Fliegen neben Lausitzer Purzler war auch mit Wammentauben und Hochfliegertauben sein Ding. Sein Ableben am 26.05.2022 traf uns tief, bis zuletzt standen wir im telefonischen Austausch, seine Leistungen und das Andenken an einen großen Tauben- und Menschenfreund bleiben auf immer erhalten. Dieser Gedächtnispreis ehrt Udo Löhnert zu Recht. Udos Sohn und Partner im Brieftaubensport Rudolf, war bei dieser Ehre für seinen Vater hocherfreut.
Zur Rasse Lausitzer Purzler:
Geelsterte Tümmler sind schon sehr lange in züchterischer Bearbeitung, auf fliegerische Fähigkeiten wurde schon vor über 200 Jahren geachtet, zu dieser Zeit war noch keine Rassebildung abgeschlossen. Die Zucht Lausitzer Purzler ist einfach. Die Tiere züchten reichlich und sind sehr intelligent, finden ihren Schlag und ihre Nester sehr schnell. Lausitzer Purzler sind sehr agile Täubchen, dennoch sehr ausgeglichen und angenehm im Wesen. Die Tiere flüchten nicht bei jeder Gelegenheit, sind nicht schreckhaft.
Lausitzer Purzler besitzen für Rassetauben außerordentliche Flugeigenschaften.
- Sie fliegen im Zickzack, weichen somit dem Greifvogel zumeist gut aus.
- Lausitzer können purzeln, das bedeutet ein bis zweiÜberschläge rückwärts.
- Dazu „stellen“ Sie noch – lassen sich mit nach hinten gut hörbar zusammen klatschenden Flügeln fallen.
- Im Trupp drehen sie ausführlich ihre Runden, je nach Trainingsmethode und Selektionsdruck
Lausitzer Purzler präsentieren sich auch im Ausstellungskäfig besonders reizvoll. Diese doppelte “Nutzung” ist in der deutschen Rassetaubenzucht etwas ganz Besonderes und wird der Rasse ein sicheres Überleben auch in der Zukunft garantieren, außerdem sind Lausitzer Purzler Langzeittauben, die auch im Alter von über 10 Jahren noch züchten können. Die Freude an den schnell zutraulich werdenden Täubchen, die äußerliche Attraktivität, keinerlei überzogene Merkmale und die beherrschten Flugkunststücke, geben vielen – auch den am Kunstflug orientierten Zuchtfreunden eine gute Heimat. Zieht der Schwarm geelsterter Täubchen über uns hinweg, ist das immer ein sehr erfreulicher und berührender Moment. Was für eine tolle Mischung von Eigenschaften? Die hellen Schwingen glitzern und blinken mit jedem Flügelschlag. Reine Rassetauben gibt es reichlich, Zweinutzungsrassen im deutschsprachigen Raum leider nur noch sehr wenige. Es gab viele dieser Rassen, nur wichen in den letzten 50 Jahren bei vielen Rassen die Flugeigenschaften, zugunsten der Schauqualitäten.
Zum Fliegen: Reine Flugtrupps können in Kleinställen zu in Gruppen von ca. 6 Tieren untergebracht werden. Drei Tiere sind eine Wertungsmannschaft. Etwas Reserve sollte vorhanden sein, da sich immer einmal ein Tier verfliegen kann oder durch Greifvogeldruck abhandenkommt. So können mehrere Mannschaften sehr platzsparend untergebracht werden. Die Tiere kommen dann nur zum Fliegen heraus, danach werden sie wieder hereingeholt. Ein sattes Tier tut sich schwer mit den wieder hereinkommen, also erst belohnen, wenn die Täubchen wieder einspringen. Lausitzer Purzler lieben etwas Gegenwind, dann purzeln sie am besten. Auch treiben diese Täubchen kaum ab, da das Gefieder relativ fest ist.
Wie am besten geflogen wird, und auch mit denselben Tieren Ausstellungen beschickt werden können, werden unsere Flugexperten gerne erörtern und hilfreiche Anleitungen zum Fliegen mit Rassetauben geben! Deswegen hier nur diese kleine Einleitung.
Lausitzer Purzler purzeln, stellen und klatschen. In der Regel kündigt sich die Eigenschaft purzeln zu können, bei Jungtieren mit Schwanzreiten an, d.h. die Tiere setzen zum Purzeln an, trauen sich aber noch nicht den Rückwärtsüberschlag korrekt auszuführen. Später dann, wird dies geübt und dann auch nach gewisser Zeit gekonnt. Wenn gute Purzler mitfliegen, lernen die Anfängertauben von den Geübten sehr schnell. Andere belassen es beim Schwanzreiten oder nur Stellen, lernen es aber nie, wieder andere Tauben purzeln auch aus sich heraus.
Etwas Geduld muss man aber schon aufbringen. Es gibt Rassen, welche dies perfekter und schneller beherrschen. Gerade aber bei den Purzlern, welche vordergründig als Ausstellungstaube gehalten wird, ist der Lausitzer Purzler eine der wenigen Rassetauben, welche diese Eigenschaft in der Mehrzahl der Tiere noch zeigt. Mittels Selektion und intensiven Training kann dieses Flugverhalten zur Perfektion entwickelt werden. Fertige Tauben bekommt man kaum, etwas Mühe muß dann ein jeder am Flug interessierte Züchter schon aufwenden! Das diese Kombi funktioniert zeigt alle Jahre wieder unser Flugwart Uwe Kießling, welcher auch unser Flugwart und Schriftführer im LEC ist.
Unsere Zuchtfreunde, welche auch in den Flugtaubenvereinen ihre Tauben fliegen lassen, zeigen dies eindrucksvoll. Mit ausstellbaren Rassetauben werden natürlich nicht so viele Flugpunkte erreicht, wie es mit reinen Flugrassen und auch mit rein auf Flugleistung selektierten Lausitzern möglich ist. Allerdings gilt das nicht mehr uneingeschränkt, wie unser Zuchtfreund Uwe Kießling eindrucksvoll bewiesen hat, Höchstnoten auf der Hauptsonderschau mit im Flugstich erprobten Tieren, die auch beim Fliegen volle Punktzahl erreichten. Es geht also doch! Deswegen ist das vom langjährigen, ehemaligen Flugwart, Gerhard Beyer, ins Leben gerufene „Purzlerband“ auch die höchste Auszeichnung im Club. Gerhard flog zu mehreren Treffen seine Lausitzer vom Flugkasten vor. Dieses kann nur mit Tieren erlangt werden, welche ein Flugprotokoll erreicht und eine Wertung auf der Hauptsonderschau bekommen haben. Hierfür haben wir ein Regelement. Dies und mehr kann auf unserer LEC-Homepage nachgelesen werden.
Einige Bespiele erbrachter Flugleistungen: Peter Lhotzky am 03.06.2009 bei 16 Minuten Flugzeit, am 22.05.2006 bei 11 Minuten Flugzeit, am 05.09.2003 bei 18 Minuten Flugzeit so viele Punkte, dies langte zur Deutschen Meisterschaft (VDT) und weitere Flüge am 24.06.2010 mit 17 Minuten Flugzeit, am 16.07.2009 bei 30 Minuten Flugzeit Auch einen Europameistertitel auf Lausitzer Purzler gelang, dies auch noch in einer Wertungsklasse mit französischen und Broder Purzlern! Ich erinnere mich auch an ein Landesjugendtreffen in Beiersdorf bei Coburg, da flogen die Lausitzer Purzler bei sehr starken Winden, bei denen die anderen Rassen keine Flüge zustande brachten, alle anwesenden waren begeistert.
Weitere Zuchtfreunde starteten Flüge im LEC nach unserer eigenen LEC-Flugordnung von zuhause und bei Treffen vom Flugkasten. Im Flugjahr 2007/8 flog Frank Schulze seine Lausitzer vom Flugkasten mit Flugzeiten bis zu 7 Minuten und 36 Punkten. Im Flugjahr 2009/10 kam Zuchtfreund Uwe Kießling aus Leipzig dazu, welcher bis heute seine Lausitzer erfolgreich fliegt und ausstellt. Im Flugjahr 2012/13 flog Guido Manske Lausitzer Purzler mit 40 Punkten in 10 Minuten Flugzeit. Im Flugjahr 2013/14 flog Frank Hißbach seine Lausitzer bei einem Flugkastentreffen in der Schweiz vom Flugkasten aus. Die Flugzeiten liegen zwischen 5 und 15 Minuten, aber es wurden auch schon Flüge mit 25 Minuten Flugzeit gewertet. Gut eingeflogene Stiche fliegen zwischen 20 und 30 Punkte (Überschläge), aber auch hier wurden schon Spitzenleistungen von 83 Punkten gewertet. Über 90% der von den Züchtern geflogenen Tauben wurden auch ausgestellt und konnten somit auch an der Vergabe unseres Purzler Bandes teilnehmen. Für diesen Sonderpreis werden die Punkte des Fluges und der Ausstellung zusammengerechnet, damit will unser Verein Leistung und Schönheit gleichermaßen fördern. Erfolgreichster Teilnehmer ist unser Zuchtfreund Uwe Kießling, welcher seit 13 Jahren seine Lausitzer fliegt und ausstellt. Uwe hat die Grundidee unseres LEC zur Perfektion gebracht, wir suchen für Uwe allerdings mehr Konkurrenten, dann macht alles noch viel mehr Freude. Uwe wurde für seine Verdienst vielfach ausgezeichnet, übernahm die Flugwart und Schriftführerfunktion im LEC, ist sehr aktiv bei den Mitteldeutschen Flugfreunden, bei der jährlich stattfindenden Großschauen in Leipzig und vieles mehr. Für andere Züchter hingegen – mich hier eingeschlossen -, bietet sich das ganz normale Schauspiel. Meist erfolgt dies dann bei wenig trainierten Tieren in niedriger Höhe beim Balzflug auch von Dach zu Dach. Beim Sinkflug wird zuweilen zum Purzeln noch gestellt und geklatscht. Wir Züchter im Lausitzer Elsterpurzler Club haben uns vehement für den Erhalt der Flugeigenschaften eingesetzt. Tiere in allen Farben purzeln! Anregung können auch Tiere anderer purzelnder Rassen geben, welche die Purzeleigenschaften sicher verankert haben und animieren, dass der Lausitzer Purzler sein Potential schneller erschließen kann. Lausitzer Purzler wollen nun aber auch in Ihren Schlag zuhause sein!
Neue Aufgaben erwarten uns. Wir freuen uns auf jeden einzelnen Zuchtfreund, welcher sich dieser außergewöhnlichen Rasse verschreiben möchte. Engagierte Zuchtfreunde sind immer willkommen.
Der Vorstand des LEC















