Antwort auf: Taubenschlag selbst bauen

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Anonym
Inaktiv

Schade!

Ich nehme jetzt seit exakt 13 Monaten wieder aktiv an der Rassetaubenzucht teil. Anfangs war ich schlicht begeistert über die Freundlichkeit und Offenheit vieler Züchter, die bereitwillig Tipps gaben und Tiere zu freundschaftlichen Preisen verkauften. Zu diesen Züchtern pflege ich heute ein sehr freundschaftliches Verhältnis, über das ich mich sehr freue.

Auf Verbandsebene könnte aber vielleicht doch mehr Basisarbeit geleistet werden. Wenn ich die Website des VDT studiere, erfreue ich mich an den aktuellen Berichten zu den Themen Jungtierbesprechung, Ausstellungen usw. In meiner konstruktiv gemeinten Kritik möchte ich aber den Wunsch nach mehr Basisinformationen äußern. Nehmen wir diesen Thread hier. Camper, Torsten und ich beabsichtigen, in naher Zukunft viel Geld in eine Taubenvoliere zu investieren. Nur möchten wir das Geld zum Wohle unserer Tauben richtig anlegen. Aber ganz offensichtlich scheitern wir an den nicht zur Verfügung stehenden Informationen. Es ist ein Leichtes darzustellen, dass ein Zuchtstall und auch eine Voliere optimal belüftet sein muss. Nur sagt keiner, wie man dieses Vorhaben in der Praxis sicherzustellen hat. Erfahrene Züchter stellen dar, dass sie 10 Jahre oder länger an ihren Stallungen experimentiert haben, um dann hoffentlich ein gutes Ergebnis zu erreichen. Wir Anfänger würden uns freuen, wenn man die getroffenen Maßnahmen dokumentieren würde und ausführen würde, wie man heute, mit der Erfahrung der letzten 10 Jahre, einen Stall neu bauen würde. Vielfach heißt es auch, man solle einfach einen Offenfrontstall bauen, dann wären alle Probleme gelöst. Dann eine Gegenfrage: Mit Pult- oder mit Satteldach?

Weiter sollten erfahrene Züchter, die sich hoffentlich hier angesprochen fühlen, auch darüber Gedanken machen, dass viele Anfänger heute in enger werdenden Wohngebieten wohnen. Damit möchte ich darauf hinweisen, dass man sich als Bauherr auch Gedanken darüber machen muss, wie der Stall von außen optisch gestaltet wird. Der Nachbar möchte nämlich nicht auf eine Baubude schauen… Und die Ehefrau hat vielleicht auch etwas gegen einen “Stall” im Garten.

Liebe erfahrene Züchter, bittet denkt einmal darüber nach, welche Fragen und Problemstellungen euch am Anfang eueres Hobbys interessiert haben. Wenn ich hier lese, dass Tiere nicht artgerecht gehalten werden, wenn sie nicht den natürlichen Regen genießen können, dann enttäuscht mich dies sehr. Wer mir unterstellen will, dass ich meine Tiere nicht artgerecht halten möchte, der tut mir unrecht! Ich suche nur nach praktischen Lösungswegen eine Unterkunft für meine Tiere zu schaffen, die eine optimale Lösung unter Berücksichtigung der gegegenen Möglichkeiten darstellt. Darum denke ich primär darüber nach, wie ich die Staubbelastung vermeiden kann, ein positives Stallklima auf dem geschlossenen Zuchtstall schaffen kann und einen natürlichen Boden bereitstellen kann. Ich glaube, dass Gedanken über einen Sandboden wichtiger sind als Regen. Sandböden dürften ein klein wenig natürlicher sein als Gitterroste. Nur sollte dann der Sandboden stets trocken sein, damit das Gleichgewicht bei den Kokzidien usw. gehalten werden kann. Und so denke ich dann auch darüber nach, das Badewasser irgendwie außerhalb der Voliere anzubieten. Und Schlagregen nässt ebenfalls den Boden und führt zu den beschriebenen Nachteilen. Es gibt also Gründe, warum man diesen Regen den liebgewonnenen Tieren vorenthalten will, wenn auch ungern!

Und dann gibt es ja noch ein zweites Thema: Die Ernährung. Ich weiße nur einmal darauf hin, dass auf der Website www. pernaturam.de interessante Taubenbriefe bereitstehen. Wenn man sie liest, kommt man ins Grübeln über die richtige Ernährung, oder besser gesagt Nahrungsergänzung.

Meiner Meinung nach muss man diese beiden Themen im Griff haben, dann kann man sich über das dritte Thema unterhalten: die Zusammenstellung von Zuchttieren. Aber das dritte Thema macht wirklich erst dann Sinn.

Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen und kann seine Hilfe anbieten. Jedenfalls war es mir wichtig, einmal darauf aufmerksam zu machen, dass man einem Anfänger nicht nur sagen kann, dass er den Stall täglich säubern sollte. Das ist für mich selbstverständlich. Ich würde gern meinen Tauben mehr Gutes tun, nur sind die finanziellen Mittel begrenzt und ich kann mir keine Fehlinvestitionen leisten.

Nach dieser Kritik möchte ich einmal die Vereinsarbeit vom RTZV Rote Erde in Unna loben. Hier werden regelmäßig in den Monatsversammlungen Vorträge und Tierpräsentationen abgehalten. Das sehe ich als richtigen Weg an, um Interessierte ins Boot zu holen. Dieses lobe beziehe ich auf alle Vereine, die eine so interessante Vereinsarbeit leisten. Weiter so!

Herzliche Züchtergrüße!

Jürgen van Weyck [/img]