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Verehrte Show Homer Freunde,
Marc, was meinst Du mit “in der Tatsache”?
Zu dem Schimmeltäuber fällt mir ein, dass zwar die Gesichtslänge einigermaßen stimmt, von dem, was man auf dem Foto erkennen kann, aber dennoch die angesprochene “sweetness” dem Tier ein wenig abgeht, da der Stirnbogen so betont ist. Hier könnte man also noch mehr Harmonie anstreben.
Auch die Haltung erfordert in der Zucht meiner Meinung nach mehr Beachtung.
Man kann auf der Insel Tiere sehen, die sich wirklich in Pose stellen. Dazu gehört aber auch eine gewisse Bein- und Halslänge, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich abfallend zu präsentieren.
Das ist bei dem Blauen ein wenig anders. Er steht rassegerecht mit abfallender Körperhaltung. Hätte er mehr Standhöhe, würde er auch freier und eleganter, ja ein wenig natürlicher stehen. Meiner Meinung nach müsste er aber, um einen harmonisch passenden Kopf zu dem gewaltigen Körper zu haben, mehr Gesichtslänge aufweisen! Vielleicht würde es genügen weniger den vorderen Stirnbogen in der Zucht zu betonen und somit die Schnabelpartie weniger nach unten zu positionieren, damit das Gesicht länger wirkt. So wie er auf dem Foto ist, wirkt der Körper jedoch wuchtig und der Kopf, den ich schöner finde wie der von dem Schimmel, dennoch etwas klein.
Das Problem generelle Problem, der kurzen Schnäbel und Schädel, ist doch Folgendes und auch von Rassen wie Carrier und Indianer etc. bekannt: es ist einfach einen kräftigen Schnabel zu züchten, der kurz ist. Kunst wird es, einen langen kräftigen Schnabel zu züchten. Worauf ich hinaus will ist, dass die Forderung nach immer stärkeren Schnäbeln auch schnell damit einhergeht, dass das Gesicht zu kurz wird. Und genau das ist bei vielen Show Homern auf dem Kontinent vielfach der Fall. Die Tiere wirken so klobig im Gesicht, weil man sich rühmt den stärksten Schnabel zu haben, aber die Gesichtslänge ist abhanden gekommen.
Als Beispiel für einen eleganteren Typ zeige ich ein Jungtier Jahrgang 2009 aus Englischer Zucht:
Der Täuber mit dem Namen “Blue Boy”, ein Spätjunger – daher auch die noch dunklen Iriden – , zeigt eine Haltung, die schon in den Anfangsjahren der Rasse propagiert wurde und die Eleganz und Schönheit betonte (vgl. Standardbild des United Show Homer Clubs, Feathered World, gemalt von A.J. Simpson, 1910). Er stach beim Besuch 2009 einfach aus der Masse heraus!
Deutlich erkennbar ist der vergleichsweise hohe Stand in Verbindung mit der langen Halspartie. Diese Standhöhe bewirkt, dass trotz der langen Schwanzpartie, die aber dennoch auch die gedrungenen Kontinentaltypen oft aufweisen, ein freier Stand möglich ist. Dazu ist das Schwanzgefieder sehr eng liegend! Der feine, lange Hals betont dann den langen Kopf mit elegant geschwungenem Scheitelverlauf und lässt vor allem genügend Raum für eine gute Kehlung.
Übrigens ist das Tier auch 2012 immernoch in der Zucht Bramley vorhanden und das als einziger Blauer, obwohl der Züchter dunkle Tiere anstrebt. Genauer gesagt die Traditionellen T-Checks. Also tief dunkle, die in den Anfangsjahren der Rasse als Schwarze durchgingen.
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Wahrscheinlich aber würde dieser moderate, urspürngliche Show Homer Typ niemals auf Deutschen Schauen gefallen finden! 😥 Denn erstens sind die Tiere scheinbar viel zarter und daher in den Augen der Continentals weniger wert als die dicken Brecher im angedeuteten Antwerp-Typ und zweitens würden sicherlich viele Züchter ein Vorziehen solcher Tiere als Schritt zurück betrachten ohne darüber nachzudenken, ob es vielleicht nicht auch ein Schritt nach vorne für die Rasse allgemein sein könnte… ❗ 😉
Liebe Grüße, Phillip
PS: Die ersten Show Homer haben Eier liegen, mal sehen, wie die Nachzucht meines Vaters dieses Jahr ausfallen wird.