Farbentauben
Herkunft:Gehört zu den ältersten deutschen Farbentauben; ursprünglich nur glattfüßig, später auch belatscht herausgezüchtet. Die Heimat der Dunkeläugigen ist Sachsen, die der Rotäugigen Schlesien und die Lausitz. Die glattfüßig gehämmerte Eistaube - Forellentaube genannt - soll sowohl in Schlesien wie in Süddeutschland entstanden sein.
Gesamteindruck:
Kräftige, tief stehende Feldtaubengestalt. Die Glattfüßigen wirken durch ihr fester anliegendes Gefieder schlanker als die Belatschten. Unterschiede in der Augenfarbe zwischen einigen Farbenschlägen. Die Grundfarbe ist ein ganz zartes Eisblau mit viel Federstaub (Puder).
Beschreibung:
Eistauben – zarte Farbe und zarte Versuchung
Die wohl zarteste Farbgestaltung blaugrundiger Tauben stellt ohne Zweifel die Eisfarbe dar. Eistauben gehören mit zu den ältesten Farbentauben. Eistauben sind heute farblich so zart und gleichmäßig hell, dass sogar ein Laie sie fast mit weiß verwechseln könnte. Die Eisfarbe entsteht durch den Eisfaktor, dieser bewirkt bei blauer Grundfarbe eine Farbaufhellung vom Federsaum zum Kiel hin. Im unteren Bereich verbleibt der Farbstoff und zeigt sich als dunkles Untergefieder. Genetisch verwandte Farbenschläge zur Eisfarbe sind Lichtblau (Hamburger Sticken), Reiflicht (süddeutsche Blassen) und Perlblau (Dänische Tümmler). Diese zeigen im Vergleich zur Eisfarbe etwas mehr Blauanteil.
Eistauben früher und heute
Im 19. Jahrhundert unter den Namen Müller-, Mehl-, Reif- oder Lasurtaube bekannt, war ihr phänotypisches Erscheinungsbild noch deutlich dunkler geprägt, und die gentische Verwandtschaft zu blauen Tauben offenkundig. Heute zeigen sich hochrassige Eistauben mit gleichmäßiger, zarter Eisfarbe und dunkler, schwärzlicher Zeichnungsfarbe. Der hierdurch entstehende Farbkontrast macht sie somit zu unverwechselbaren Farbentauben.
Eistauben sind zuchtfreudige Rassevertreter und hervorragende Elterntiere. Sie sind sehr fluggewandt, etwas scheu im Wesen und können daher sowohl im Freiflug oder in Volieren gehalten werden. Das Hauptrassemerkmal, die Eisfarbe sollte so hell und zart wie möglich sein. Die Farbe des Eises auf reinem, klaren Wasser oder entrahmte Frischmilch sind beispielgebende Bezüge. Kein Körperteil soll einen anderen Farbton zeigen, soweit nicht Zeichnungsfarben in Frage kommen. Das Untergefieder ist dunkel. Schwingen und Schwanzbinde sollen so dunkel wie möglich sein, und bilden somit den aparten Kontrast zur Eisfarbe. Insbesondere eine satte, dunkle Schwanzbinde mit möglichst breiten, eisfarbigen Abschluss unterstreicht diesen Farbkontrast.
Sechs Zeichnungsarten, jeweils in glattfüßiger und belatschter Variante
Spricht man bei den meisten Rassen von verschiedenen Farbenschlägen, so muss man bei den Eistauben korrekterweise eigentlich von Zeichnungsvarianten sprechen, da die Farbe, also die Eisfarbe, immer die gleiche ist. Alle Zeichnungsarten verfolgen prinzipiell das gleiche Ziel. Auf der einen Seite soll die Eisfarbe so hell wie möglich sein, und auf der anderen Seite soll die Zeichnungsfarbe so dunkel wie möglich sein. Sie sind in sechs verschiedenen Zeichnungsvarianten jeweils in glattfüßig und belatscht anerkannt. Hohlige (ohne Binden), die beiden Toy Stencil Varianten weißbindig und weißgeschuppt, sowie die porzellanfarbigen haben allesamt dunkle Augen. Die Schwarzbindigen zeigen orangerote, die Gehämmerten gelb bis orangerote Augen. Die glattfüßige gehämmerten Eistauben sind auch unter ihrem früheren Namen, der Forellentaube noch bekannt.
Sonderverein:
Sonderverein der Eistaubenzüchter von 1924