Wellige Schwingen
Liebe Taubenfreunde, gewiss könnt Ihr Euch noch an den Aufruf des VDT (auch in der Geflügelzeitung abgedruckt), Eure Erfahrungen mit den “welligen Schwingen” bei unseren Tauben mitzuteilen, da es durch diverse Initiativen gelungen ist, den Wissenschaftlichen Geflügelhof (WGH) für die Durchführung eines Forschungsvorhabens zu gewinnen.
Seit Jahren haben wir mit dem Problem der welligen Handschwingen bei nahezu allen Taubenrassen zu tun. Leider hat der eine oder andere Züchter bzw. Preisrichter auch bereits sehr negative Erfahrungen machen müssen, da z.B. ein eingesetzter Obmann die vom Preisrichter vorgesehene Höchstnote unter dem Hinweis auf die welligen Schwingen nicht bestätigt hat.
Bitte macht Euch doch die kurze Mühe und beantwortet den geschaffenen Fragebogen und sendet diesen ausgefüllt an den VDT (Zfr. Calliez). Wenn wir schon die Chance haben, die mögliche Ursache dieses Phänomens wissenschaftlich untersuchen zu lassen, so sollten wir dieses Angebot auch unbedingt annehmen und nach Kräften unterstützen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir im Rahmen von züchterischen Selbstversuchen (z.B. striktes Ausmerzen der Merkmalsträger) das Problem nur unzureichend in der Griff bekommen. Also: Frisch ans Werk! Ich hoffe auf Eure Mitwirkung!
Hermann Sderra
- Gerne veröffentlichen wir den Beitrag von Zuchtfreund Sderra.
- Mit welligen Schwingen wird der VDT nun auch schon eine Weile konfrontiert, so waren sie auch Thema auf der Vorstandssitzung 2010.
- Laut Erläuterung von Reiner Wolf, BZA-Spartenvorsitzender Tauben, auf der VDT Jahreshauptversammlung in Leipzig 2015, sind “nicht glatte Schwingen” derzeit nicht zu strafen. Alleingänge von Preisrichterkollegen oder Obleuten sind darum ohne jegliche Grundlage und darauf sollten diese auch hingewiesen werden. Im Fall der Fälle kann Reiner Wolf gerne hinzugezogen werden.
- Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass manche eigene Tiere einmal gewellte Schwingen haben, Monate später nicht mehr! Gibt es nun eine genetische Komponente? Spielt die Haltung und Fütterung eine Rolle? Jahreszeit? Witterung? Bei diesen Fragen könnte uns sicher das Team des WGH helfen!
- Auch in der “Die Rassetaube” wurde letztes Jahr ein altes Foto mit gewellten Schwingen veröffentlicht. Und nach den Zusendungen von altem Bildmaterial an vdt-online zu urteilen, gab es immer schon Tauben mit gewellten Schwingen. Damals waren sie bestimmt noch nicht so “hoch gezüchtet” in Linienzucht und hatten vermutlich immer Freiflug. Auch das sollten wir in unsere Betrachtungen und Entscheidungen mit einbeziehen.
- Ohne Zweifel kann man auch auf glatte Schwingen selektieren, die Frage ist nur wie “hoch ist die Ausfallquote” und welchen Sinn hat es, wenn “Hochleistungsflieger” auch gewellte Schwingen haben können?
Reinhard Nawrotzky, 01.05.2017
Es ist nicht ungewöhnlich,dass die Schwingen zeitweise (während der Mauser) glatt und zeitweise wellig sind. Ich kann bei meinen Jungtauben(Nürnberger Lerche) schon beim Abfliegen sehen, ob ein Tier wellige Schwingen hat oder nicht. Während der Mauser(Federwachstum) sind die neuen Schwingen glatt. Wenn die Federn “trocken” werden kommen die Wellen wieder. Das sieht man sehr gut,wenn noch 3-4 alte Schwingen stehen.
Die Alten haben Wellen und die Neuen sind glatt.
Die Witterung spielt auch eine gewisse Rolle,bei Feuchtigkeit werden die Wellen stärker,aber richtig glatte Schwingen bleiben glatt.
Den Fragebogen halte ich für ein Datenmonster.
In ganz verschiedenen Haltungen mit ganz verschiedener Fütterung tritt das Problem auf.
Wir züchten unsere Tauben auf Schönheit und da gehören für mich glatte Schwingen mit dazu.
Wenn man davon ausgeht,dass 80% der Jungtiere nicht zur Zucht gebraucht werden,dann kann man wellige Schwingen auch als Auswahlkriterium mit einbeziehen.
Durch Auslese lässt sich das Problem zurückdrängen und auf lange Sicht auch ausmerzen.
Das funktioniert allerdings nicht,wenn immer wieder zwischendurch tolerant damit umgegangen wird.
Dieses Problem, wissenschaftlich unter suchen zulassen, halte ich für nichtig! Beim betrachten alter Fotos von Rassetauben kann man sehen das dies schon immer vorhanden war. Ein weiterer Punkt der gegen eine solche Untersuchung spricht, ist, wenn Brieftauben mit gewellten Handschwingen Preise fliegen können, wo ist das Problem? Richtiger nach meiner Ansicht wäre es, die Zuchtwarte der Sondervereine hätten oder könnten, ja, die Zahl der ausgestellten Tiere auf Hauptsonder- und Sonderschauen mit gewellten Handschwingen ermitteln, damit mit man eine Grundlage hätte, wie groß die Anzahl ist. So wird Energie in eine Angelegenheit gesteckt von deren Dimension man nichts genau weiß.
Provokante Frage: haben hier nur einige Halter bei deren Tieren ein V nicht vergeben wurde, genügend Wind gemacht?