Trichomonaden
Trichomonaden – Ursache für viele Folgekrankheiten
Durch den Wasserartikel hat uns Klaus Höchmann das sehr lehrreiche Video von Frau Dr. Peus, Brieftaubenklinik in Essen aufmerksam gemacht.
https://www.youtube.com/watch?v=026etViUsfg
Hinweis: Damit ausreichend Wasser aufgenommen wird, muss es “schmecken”. Warum Frau Dr. Peus Wasser mit einem ph-Wert von 4,5 empfiehlt, entzieht sich unserer Kenntnis. Und Wasser mit pH 4,5 schmeckt mit Sicherheit nicht!
Machen sie bitte einen Selbsttest:
- Eine Tränke mit klarem Wasser, bei den derzeitigen Temperaturen plus einer Scheibe Biozitrone.
- Eine Tränke mit der ph Absenkung, wie Frau Dr. Peus ausführt in das gleiche Abteil!
- Die Tränke, die von den Tauben bevorzugt wird, ist für sie das Beste!
Reinhard Nawrotzky, 02.07.2019
Ergänzung vom 04.07.2019
Mit dieser unabhängigen Homepage möchten wir neutral informieren.
Darum erachtete ich das Video von Frau Dr. Peus als interessant, bezüglich der Trichomonadenbekämpfung. Diese sehr anpassungsfähigen Geiseltierchen sind sehr oft der “Türöffner” für Leistungseinbrüche und Krankheitsausbrüche. Ursache für die weitere Verbreitung in den Beständen sind aber auch die massiven Fehler, die wir Züchter machen! Dass jetzt eine Aussage von Frau Dr. Peus, nämlich die mögliche Ansäuerung des Trinkwasser bis zu einen ph Wert von 4,5 so kontrovers und durchaus auch “schwarz – weiß” diskutiert wird, veranlasste mich mit Frau Dr. Peus Kontakt aufzunehmen. Der VDT – Vorstand pflegt ja einen sehr guten Kontakt zur Brieftaubenklinik. Leider erlaubt es ihre Arbeitsüberlastung nicht, uns eine persönliche Stellungnahme zu verfassen. Sie gestattete mir aber eine Zusammenfassung unseres längeren Gesprächs online zu stellen:
Die Trichomonadenbekämpfung bedarf eines durchdachten Konzeptes, welches von Bestand zu Bestand durchaus sehr unterschiedlich sein kann
- Wenn ein Bestand frei von Trichos ist, kann eine weitere Einschleppung mit der Ansäuerung durchaus vermieden werden.
- Zwingend notwendig ist es, dass die Ansäuerung nicht zu stark ist, darum geeignete Geräte oder Teststreifen verwenden!
- Es gibt Bestände, die bei einer Ansäuerung weniger Wasser aufnehmen.
- Der Bestand muss lernen, dass der pH Wert verändert wird.
In der Summe sieht sie eine Ansäuerung durchaus kritsch, denn:
- Sie hat Bestände, die trotz korrekter Ansäuerung nicht Trichofrei bleiben.
- Ansäuern darf man nur, wenn man getestet hat, dass der Wasserverbrauch nicht zurück geht.
- Auf keinem Fall in Stresssituationen (Flug, Ausstellungen,….) ansäuern, da in diesen Situationen eine ausreichende Wasseraufnahme sehr wichtig ist.
- Auch in der Zuchtsaison empfiehlt es sich nicht anzusäuern, da durch die Säuren der Mineralstoffhaushalt gestört werden kann und sie schon Fälle von Legestörungen und Legenot bis hin zu sehr vielen unbefruchteten Eiern hatte.
- Jetzt in der warmen Jahreszeit nie ansäuern, denn es muss sichergestellt werden, dass ausreichend Wasser aufgenommen wird. Wer trotzdem Ansäuern möchte/muss, egal aus welchem Grunde, der muss zwingend eine zusätzliche Tränke mit klarem Wasser dazu stellen, damit alle Tauben (Auch die, die das angesäuerte Wasser ablehnen, die “Feinschmecker”) ausreichend Wasser zu sich nehmen können.
Gesprächsnotiz mit Frau Dr. Peus (Ich wünsche viele Freude und Erfolg in der Taubenhaltung und gerne unterstützen wir sie auch, Dr. Elisabeth Peus)
Ich/wir bedanken uns bei Frau Dr. Peus für die Informationen, sitzt sie doch an der Quelle, wenn Bestände Probleme haben. Und es zeigt uns wieder:
Es geht nichts über eine fundierte persönliche Beratung.
Dr. Google und Dr. Facebook können allenfalls informieren, aber selten Probleme lösen, insbesondere wenn sie so komplex sind.
Reinhard Nawrotzky
Werte Züchterkolleginnen und Züchterkollegen,
erfreulich ist, daß wir hier nun ein Ergebnis erarbeitet haben.
In diesem Zusammenhang möchte ich ergänzend noch das kostenfrei zu beziehende E-Magazin “Der Hoftierarzt” empfehlen.
Der Hoftierarzt ist das E-Magazin für Nutztierhalter. Führende Experten, vor allem Tiermediziner und Agrarwissenschaftler, berichten über aktuelle (!) Themen und neueste Forschungsergebnisse rund um Tiergesundheit und tiergerechte Haltung.
Schöne Züchtergrüße aus Vilsbiburg
Martin Gangkofner
Dieses Thema ist wirklich sehr komplex und wird auch in dieser Diskussion wieder nicht befriedigend und hilfreich für die Züchter, die Hilfe brauchen, gelöst, weil die Skeptiker vehement dagegen auftreten. Ein großer Fehler ist dabei schon der Ansatz, dass wir unser eigenes geschmackliches Empfinden auf die Tauben beziehen und nicht beachten, wie sich die Stoffe im Organismus auswirken. Sauer ist nicht gleich sauer! Wie die Zitrone, schmeckt Essig zwar sauer, wird aber genauso wie sie basisch verstoffwechselt. Wenn Frau Dr. Peus das Ansäuern in der Zuchtsaison und in der warmen Jahreszeit jetzt nicht empfiehlt, dann können wir das auch ganz lassen, denn gerade in der Zuchtzeit machen die Trichomonaden den meisten Schaden bei unseren Tauben. Im Film ist davon keine Rede, nun kann man nur über eine Erklärung für ihre Relativierung nachdenken?
In der Geflügelwirtschaft, die unbestritten die Wissenschaft an ihrer Seite hat, wird das Ansäuern jedenfalls schon länger großflächig und zum Nutzen der Tiergesundheit aus verschiedenen Gründen genutzt:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=ans%C3%A4uern+Trinkwasser+gefl%C3%BCgel
Und auch meine Tauben leben damit auch schon jahrelang gesund mit entsprechender Nachzucht und sind von der Jungtaubenkrankheit verschont.
Lieber Herr Nawrotzky, wenn ich auf Tierärzte hören würde, hätte ich heute keine Tauben mehr. Unser Hobby lebt mit und von den Tieren. Zwei Ausstellungen und dann ist die Saison vorbei. Wer seine Tiere von einer zur nächsten Ausstellung treibt, muss nicht darüber nachdenken wenn er alle Probleme in seinem Taubenschlag hat. Den Tierarzt sehen meine Tiere nur einmal im Jahr und das ist die Paramyxoimpfung.
Liebe Zuchtfreunde,
Wenn sich viele zu einem Thema äußern, ist das ein gutes Zeichen! Und wir alle können davon profitieren.
Ich bitte aber darum, die Sachlichkeit nicht zu verlassen, denn wir haben uns auf die Fahre geschrieben, nichts zu “schwärzen” oder zu zensieren!
Danke
Ein Fachmann im VDT ist z. B. Dr. Rüdiger Lang, der die Methode der Ansäuerung des Trinkwassers ebenfalls vertritt. Auf der Homepage des NL RTV http://www.niederlausitzer-rassetaubenverein.de/ kann man im Archiv den Vortrag “Vorbeuge von Trichomonadenbefall” anklicken, der sich mit dem Thema befasst und in dem die Ausführungen von Dr. Lang eingearbeitet sind. Das ist keinesfalls neues Wissen und auch der Vortrag ist dort schon vor über einem Jahr eingefügt worden.
Dazu gehört schon ein großes Maß an Ignoranz, der leitenden Tierärztin der Brieftaubenklinik der Tierquälerei zu unterstellen. Zumal schon im ersten Kommentar von Michael Horschler die Herangehensweise widerlegt wurde. Das ist auch für viele Züchter nicht hilfreich, die dadurch nur noch mehr verunsichert werden, anstatt die wissenschaftlichen Erkenntnisse für ihre Zuchten zu nutzen.
Liebe Zuchtfreunde Hoechsmann und Loick es kommt auf das Produkt an und nicht wie hier
angeprangert auf den PH Wert. Warum nehmen Tauben gerne Tee und Milchprodukte auf?
Weil auch Tauben merken was schmeckt. Nur die Faulen füllen ihre Tränken mit Essig und
sonstigem auf. Der Weg führt zum gesundheitliche Erfolg – und das heißt auch mal die Birne
auf dem Hals zum kochen bringen – danke!
Wasser mit einem pH-Wert 4,5 soll noch schmecken? Eine abenteuerliche Aussage! Es wird kaum noch aufgenommen! In der Zeit, in der frisches Trinkwasser unverzichtbar ist, machen wir aus Trinkwasser ein ungenießbares Gemisch. Das ist Tierquälerei. Wir führen unsere uns anvertrauten Tauben in die Krankheit. Ist im VDT kein Fachmann mehr, der Fakten liefern kann? Auch mein ph-Wert sinkt immer tiefer, ich bin richtig sauer.
Und 4,50 pH-Wert ist deswegen, weil bei niedrigerem (saurer) Wert die Tauben nicht genug trinken würden und bei höherem (basischer) die Wirkung nachlassen würde.
Himmel, Arsch und Wolkenzwirn, den Tauben schmeckt auch die Volierenhaltung nicht! Sie möchten gern herumfliegen und sich selbst in der Natur mit den notwendigen Stoffen versorgen, damit sie gegen alle alle Erreger gewappnet sind. Und wir würden uns ebenfalls gern an den Anblick erfreuen, wenn sie auf dem Dach oder im Garten treiben und picken. Das geht aber leider wegen den Raubvögeln nicht und deshalb müssen wir sie fit machen, damit sie auch in dieser Situation gesund leben können.
Einen Einwand: Es gibt auch Getränke mit niederen PH Werten die dem Menschen schmecken.
Hier wären z.B. Bier das zwischen 4,5 bis 5,0 PH Wert hat oder Tee mit einem
PH Wert von von 5,0 bis 5,5. Auch einige Milchprodukte liegen in diesem Bereich. Tee
und Milchprodukte nehmen meine Tauben gerne auf – dies zeigt das hier der sog. saure
Bereich sich auf das Produkt und nicht direkt auf den PH Wert (wie oben mit Wasser) bezieht.