Meeting und JHV abgesagt
VDT in erheblichen Schwierigkeiten
Das Leben in der Welt hat sich verändert – die Corona-Krise ist schuld daran. Niemand weiß, wie es in den nächsten Wochen oder vielleicht auch Monaten weitergehen wird. Dennoch müssen heute bereits Entscheidungen getroffen werden. Auch in der Rassegeflügelzucht.
Die Landesverbände und auch der BDRG haben ihre Tagungen abgesagt. Der VDT-Vorstand hat sich Gedanken darüber gemacht, was mit dem Meeting und der Jahreshauptversammlung werden soll. Da die Delegierten teilweise in einem Alter sind, dass eine Erkrankung lebensbedrohlich werden kann, bleibt nur die Entscheidung, die Veranstaltung im Juni abzusagen.
Nicht abgesagt werden soll hingegen die VDT-Schau im Januar 2021 in Kassel. Die Vorbereitungen sind angelaufen. Auch für die Bundesschauen, Nationale in Leipzig und die Junggeflügelschau in Hannover, laufen derzeit die Vorbereitungen. In einer Telefonkonferenz hat das Präsidium des BDRG am Montagabend einstimmig beschlossen, die Gesamtvorstandssitzung und die Bundestagung am Freitag, 4. Dezember, in Leipzig durchzuführen. Die rechtliche Prüfung, ob eine Zusammenlegung möglich ist, steht noch aus.
Beim VDT-Vorstand ist die Entscheidung für einen Nachholtermin für die Jahreshauptversammlung noch nicht gefallen. Dazu zunächst nur so viel: Leipzig ist im Gespräch. In Kassel kann keine Jahresversammlung durchgeführt werden, da der Vorstand zu sehr bei der Organisation und Durchführung der VDT-Schau eingespannt ist. Da von politischer Seite erste Lockerungen erfolgen, kann davon ausgegangen werden, dass in einigen Wochen oder Monaten – und bis zur VDT-Schau in Kassel sind es noch ein Dreivierteljahr – alles wieder normal läuft. Davon gehen wir, die Mehrheit im VDT-Vorstand, ohne überzogene Optimisten zu sein, jetzt erst einmal aus.
Doch Reinhard Nawrotzky sieht es anders. Er versucht auf eine Absage der Schau zu drängen. Und dies ohne ersichtlichen vernünftigen Grund. Selbst in Bayern, wo ab Ende September ein großes Volksfest ansteht, sagt der Ministerpräsident, dass erst im Juli darüber entschieden wird, ob das erste Fass zum Oktoberfest angestochen wird. Die Probleme mit dem stellvertretenden
Vorsitzenden gibt es seit der Jahresversammlung. Er ist zu keiner Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden bereit. Deshalb trete ich hier den Schritt in die Öffentlichkeit an. Im Verbund mit einigen anderen, ständigen Kritikern wird der Vorsitzende, Burkhard Itzerodt, seit Wochen mit unschönen Mails und Tefefonaten bombardiert. Und da sind noch die gestreuten unwahren Fakten zur finanziellen Situation des VDT. Wir sind längst nicht pleite, wie behauptet wird. Derzeit verfügen wir als Verband über rund 50 000 Euro, die der Vorstand seit nunmehr fast vier Jahren erwirtschaftet hat! Hier wird unser aller Arbeit mit Füßen getreten.
Da dem Vorsitzenden von seinem Stellvertreter der Zugang zur Homepage verweigert wird, erfolgt diese Mitteilung allein auf diesem Weg. Ich bitte alle Leser dies so weiterzugeben. Während der Ostertage wird eine Entscheidung fallen, ob der Vorstand nahezu geschlossen zurücktreten wird. Ich werde euch auch darüber in Kenntnis setzen.
Ich habe diesen gewiss ungewöhnlichen Schritt gewählt, da ich es unerträglich finde, wenn hinter den Kulissen geredet wird. Da ich schon vor meiner Wahl in den Vorstand des VDT immer für Transparenz eingetreten bin, ist diese Mail für mich nur konsequent, da nur eine solche Offenheit allen denselben Informationsstand verschafft.
Peter Jahn |
Sach- statt Personaldiskussion
2016 wurde fast der komplette VDT-Vorstand abgelöst. Im Protokoll (GZ Nr. 21/2016) ist folgender Satz besonders bedeutend: „BDRG-Präsident Chr. Günzel meldet sich zu Wort und mahnt, dass für die Züchter das Wichtigste der Fortbestand des VDT ist und sie eigentlich in Ruhe ihre Tauben züchten wollen.“
Auch danach gab es leider keine Kontinuität im Vorstand, sondern eine starke Fluktuation. Und in Ruhe Tauben züchten ist weiterhin ein frommer Wunsch. Deshalb sollten wir uns nicht um die Zukunft sorgen, sondern für eine gute Zukunft sorgen.
1. Wenn die VDT-Schau in Kassel stattfindet, sind wir da.
2. Wenn das nächste VDT-Meeting und die nächste JHV stattfindet, sind wir da.
3. Wenn der VDT-Vorstand nicht zur Zusammenarbeit findert, sind wir da.
4. Wir sind dankbar für eine lebendige Homepage, die über alle Facetten der Rassetaubenzucht berichtet.
5. Wir sind erschrocken über interne Querelen und persönliche Anfeindungen auf privaten facebook-Seiten.
6. Wir wollen eine offene Diskussion – eine öffentliche Plattform zum Meinungsaustausch.
7. Wissenschaft und Tierschutz müssen uns leiten, denn unser Hobby macht uns nur Freude, wenn unsere Tauben unsere positive Haltung mit vitaler Nachzucht belohnen.
8. Im Kampf gegen Übertypisierung, Egoismus und andere negative Erscheinungen brauchen wir zukunftsweisende Beiträge, die uns wieder als innovativ und niveauvoll präsentieren. Dies erhoffen wir uns weiter vom VDT-Jahrbuch, so dass wir den enormen Arbeitseinsatz durch bessere Abnahme würdigen werden.
9. Wer sich damit identifiziert, darf mit uns die Zukunft des VDT gestalten.
Manfred Loick, organisiert im BDRG und VDT seit 1973
Nun Herr Jahn, sie haben den Weg der Öffentlichkeitsaufarbeitung gewählt, sie sind nicht für klare, der Sache dienliche Worte.
Geschichtsschreibung liegt immer im betrachten des Siegers, sind sie der Sieger.
Heutzutage sind nicht nur Tierarten vom Aussterben bedroht.
Auch Intelligenz und Höflichkeit, Respekt, Treue, Vertrauen, Ehrlichkeit und Zusammenhalt……..
Bleib standhaft Reinhard
und Frohe Ostern
Zum Offenen Brief von Peter Jahn
Wer den Verlauf der 117-jährigen Geschichte des VDT zurück verfolgt, erfährt, dass unser Taubenverband erst mit seiner Wiedergründung nach dem Kriege durch den Initiator Karl Schüler, so richtig auf Touren kam.
Bereits 1954 titelte „Die Taubenwelt“ in der Oktoberausgabe „Der VDT ist in Gefahr! Lasst ihn nicht hängen“. Damals ging es ums fehlende Geld, richtete sich der Vorwurf gegen die Verbandsführung, keinen – um sie nicht zu strapazieren – angebrachten Jahresbeitrag der SV gefordert zu haben.
In finanziellen Nöten befindet sich der VDT aktuell nicht. Dennoch – so Peter Jahns Verlautbarung – befindet sich unser Verband in Gefahr, weil es innerhalb des Vorstandsgefüges gewisse Meinungsverschiedenheiten gibt und ein nahezu geschlossener Rücktritt – demnach eine Auflösung bevorsteht!?
Eine Situation, die wir in ihrer Entwicklung und den Ausgang der Misere doch vor nicht all so langer Zeit erlebt haben. Die dazu führenden Gründe waren damals eindeutig – bei neutraler Betrachtung jedoch – diesmal nicht die Prozedere öffentlich erklärt, wie es womöglich der Sache dienend um die rechtsprechende Wahrheit steht?! Deshalb ist es eine voreilige, eigentlich unfaire Empfehlung, die vorstehende Nachricht zu verbreiten, wie es Zfrd. Peter Jahn vorschlägt.
Reinhard Nawrotzky sollte doch die Gelegenheit nutzen, sich zu äußern! In seiner Position als stellvertretender VDT-Vorsitzender ist er ein Schwergewicht unseres Verbandes, der bei allen seinen Auftritten – so beim Meeting in Kassel 2018 – mit den Vertretern der Wissenschaft auf Augenhöhe diskutierte. Keiner wird ihm die Kompetenz der Betreuung des Online-Auftrittes absprechen, eher muss man befürchten, sie käme – bei einem Entzug – in Hände, die nicht versiert genug sind, den weltgrößten Rassetaubenverband auf dem bislang gepflegten Niveau zu vertreten. Hier geht es um Inhalte und Außenwirkung, um die Profilierung unserer Freizeitbeschäftigung mit dem Eingeständnis von Defiziten und der Bereitschaft zu stabilen Denkweisen. Jedes Umschwenken wäre Dilettantismus. Uns vorliegend Gedrucktes erfährt bei dieser Verbands-Qualität nicht von jedem unserer Mitglieder/Leser zustimmenden Beifall. Kritik sei gestattet!
In meiner Eigenschaft als Ehrenmitglied des VDT stelle ich mir in einem intakten Führungsstab durchweg Funktionäre mit Visionen und perspektivischer Standhaftigkeit vor. Solche, die über die Verbandsarbeit hinaus in der Öffentlichkeit präsent sind, den exzellenten Rassegeflügelzüchter brillieren. Wir Mitglieder dürfen von der Vorstandsriege auch fordern, dass sie sich den wirklichen Problemen – dem Fortgang der Rassetaubenzucht im Hinblick auf Haltung, Aufzucht-Methoden und gewagte Zuchtziele zuwenden, den Fehlentwicklungen entgegen treten. Wo bleibt die Pflege der Taube als Kulturgut? Das Aufpolieren unseres Ansehens ist gefragt. Es gilt zu bedenken, dass der VDT Bildungsaufgaben zu erfüllen hat. Und die zugunsten unseres Verbandes, im Interesse seiner Mitglieder, denn wir allesamt sind doch der VDT!
Gunter Stach, Ehrenmitglied des VDT
ach herrje! ist es nicht schlimm, das alles zu lesen?
nein, weil es ja mal “raus” musste!
aber wenn wir zunächst bitte bei den fakten bleiben könnten: Söder sprach vom JUNI und da geht es um ein milliarden-geschäft … beim VDT geht es um peanuts aber dafür um planungs-sicherheit für die mitglieder (durchschnittsalter 70 Jahre, ganz überwiegend risikogruppe, die erleichtert sind, dass wenigstens die JHV abgesagt wurde, gefühlt viel zu spät aber immerhin! der stil ist aus Berlin bekannt: reagieren, niemals agieren. man könnte dinge tun, die “das volk” nicht mag). [randbedingung für Kassel übrigens: 15.000 tauben bei 15,-€ standgeld – sonst geht gar nichts!]
ich weiß nicht, wo der verbandsvorstand seine ohren hat … aber nach dem, was man so hört, rechnen 70% der züchter nicht mit einer normalen schausaison 2020/21 … aber Reinhard Nawrotzky wird für klaren menschenverstand an den pranger gestellt: “Doch Reinhard Nawrotzky sieht es anders. Er versucht auf eine Absage der Schau zu drängen. Und dies ohne ersichtlichen vernünftigen Grund.”
ich kann mich irren aber “da draußen” tobt eine pandämie. meinungen von experten? … alles spinnerei. kann man alles mit optimismus (auch wenn es keine zu große portion ist) übertünchen! WIR SIND DER VORSTAND, WIR SIND DER CHEF! wer der vorstand wirklich ist … das sieht man im flachen land ganz deutlich: sein bestes Pferd! dann eine lange zeit nichts!
man verschone uns bitte mit diesem theater!!!
ps. ob Reinhard wirklich “versucht […] zu drängen” … das ist noch ne ganz andere frage! und wie unerträglich schlimm wäre es erst, wenn er – falls es seine absicht wäre – wirklich drängen würde und es nicht nur versuchte?
gute nacht, frohe ostern und #GESUNDBLEIBEN!