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Lieber Zuchtfreund Schütz,
sicher haben Sie recht, wenn Sie anmerken, dass viele Züchter Futtersorten “anderer Firmen” die auch grobe Komponeten beinhalten, empfehlen.
Doch muß man nicht jeden Unsinn für sachgerecht ansehen!
So ist die Gleichung “große Körner für große Tauben” hat eine “Milchmädchen-Rechung”! Sie gehört in den Bereich “Sagen und Märchen!” Grobkörnige Futtermsichungen verhindern, dass unsere Tauben eine optimale Nährstoffmenge aufnehmen könnnen. Das Volumen des Kropfes ist nun eben mal begrenzt!. Weiter möchte ich hier gar nicht ausführen. Bei Bedarf aber gerne mer.
Ein zweites Thema, das Sie anreißen, nämlich die “roten” Augenränder, die angeblich durch Mais oder/und Raps hervorgerufen werden, möchte ich näher beleuchten. Dies tue ich mit einem Aufsatz, den ich zu anderer Gelegenheit verasst habe, aber hier einer größeren Züchterschaft zugänglich gemacht werden kannn;
Einflüsse von Milo- und Mais-
Fütterung auf die Färbung der
Augenränder bei unseren
R a s s e t a u b e n
Liebe Rassetaubenfreunde!
Zum obigen Thema hört man immer wieder Ansichten, Meinungen und tiefverwurzelte Vorurteile die nur sehr wenig mit biologischen Tatsachen -die eben auch für uns Rassetaubenzüchter gelten – zu tun haben!
Im Folgenden werde ich versuchen, stichpunktartig, Fakten aufzulisten und zu erläutern, die für uns Rassetaubenzüchter von Belang sind.
Vielleicht ist einiges davon für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, absolut neu, kaum zu glauben oder nichtnachvollziehbar. Dann stehe ich gern für ergänzende Auskünfte zur Verfügung! Sehen Sie dieses Blatt als kurze Grundinfo, die Sie bei der Auswahl des richtigen Rassetaubenfutters
unterstützen soll.
Das Wichtigste! Die Färbung des Augenrandes hängt bei Rassetauben grundsätzlich von den bei der Taube vorhandenen Erbinformationen ab! Klartext: Fehlt einer Taube völlig die Anlage für einen „roten Rand“ so wird sie auch durch eine noch so massive Mais- und/oder Milofütterung kein Rot im Rand zeigen!
Ist die Anlage für den „roten Rand“ nur unterschwellig vorhanden, d. h. nicht optisch wahr –nehmbar, kann – unter Umständen – durch eine massive Maisfütterung (30 – 40 %) über ca. 2 Wochen, diese Anlage sichtbar gemacht werden und diese Tauben können so selektiert werden. Wenn man zu diesem Mittel greifen will, so sollte dies nur bei fertig vermauserten Tieren geschehen. Dabei ist zu beachten, dass für den Maisanteil die Weizenmenge im Mischfutter reduziert werden muss, sonst ernähren wir unsere Tauben völlig unsachgemäß!
Persönlich lehne ich diese Methode ab! Erwähnung findet Sie nur, weil Sie von einigen Zuchtfreunden immer wieder zitiert wird. Meine Meinung: Eine Taube, die bei optimaler Haltung + Fütterung (mit BETZ-VDT-VITAL-Futter) im Rand ok ist – das sollte uns reichen…
Nun einige Worte zum Milo! In der von uns empfohlenen Mischungen VDT-VITAL 1 + 2/ Ruhe + Ausstellung 3 + 4 sind um die 20 % Milo enthalten! Es könnten aber auch 30 % sein – und die Färbung der Augenränder würde sich nicht verändern! Im Milo befinden sich kaum Karotine (siehe dazu C. Vogel „Tauben“ Seite 390 Dari + Milo…nachteilig ist ihr geringer Karotingehalt!) Merke: „Nicht überall wo ROT drum ist, ist auch ROT drin!“
Überhaupt das Karotin! Was dem alles an Schädlichem für das Aussehen unserer Tauben zugeschrieben wird! Dazu ein Satz: Gerste enthält je kg-Trockenmasse 4,4 mg Karotin. Landesüblicher Mais ebenfalls nur 4,4 mg Karotin! (Siehe dazu Kirchgeßner „Tierernähung“ DLG-Verlag Frankfurt, Seite 564) Nun verbannen Sie um Himmels willen nicht auch noch die Gerste aus dem Futter für Ihre Tauben…
PS Die in diesem Aufsatz gemachten Aussagen gelten ebenso für Raps oder andere Futterkomponeten!
In der Hoffnung, dass diese Zeilen weiter zum Abbau der Unwissenheit und des Aberglaubens bei der taubengerechten Versorung unserer, uns auf Gedeih und Verderb anvertrauten Schützlinge beitragen, grüßt
Hubert Borgelt
Bei Fragen gern die eMail-Adresse: Somfleth_Borgelt@gmx.de nutzen!