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Hallo Rassetaubenfreunde,
zu dem Thema ist interessant diskutiert worden. Wenn ich mir das inhaltlich einstufe, so kommt mir zuerst der Gedanke, dass zu schnell Überlegungen ausgetauscht wurden, ohne das Problem der Schnabelfarbe jemals im Bild gesehen zu haben. Vielleicht ist es besser, derartige Fragen durch Fotos zu unterstützen.
Folgendes muß man zum Thema wissen:
Arthur Esche war der Erzüchter weißer Schietti in Deutschland. Ich kannte ihn noch als junger Züchter. Vor dem Mann haben wir “Haltung” angenommen, so groß war unsere Achung!
Aber….,mit dem damaligen Wissen (um 1920) zur Genetik wurden halt dunkeläugige Weiße erzüchtet. Die begleiten uns in der Modeneserzucht bis heute. Als Ergänzung kam lediglich der rötliche Augenrand hinzu. Das eigentlich mehr zufällig und als gedachtes Gegenmittel wegen der breiten, blassen und wenig eingedeckten Brillen (Augenränder).
Esche hatte jedoch damals einen Gedanken, nämlich die dunkle Augenfarbe nur so lange anerkannt zu lassen, bis es orangeäugige Weiße gibt. Er wollte nie, wie heute gelegentlich behauptet, mit den Dunkelaugn einen eigenständigen Sächsischen Modeneser schaffen!
Orangeäugige weiße Schietti wurden in den 1950er Jahren von den Züchtern Schauf und Schleith aus Holland nach Deutschland geholt. Die Holländer interessierten sich damals nahezu überhaupt nicht für den deutschen Modenesertyp. Nein, die Anfänge waren Modena, so wie sie damals aussahen, nicht zu vergleichen mit heute.
Damals gab es bei den D. Modenesern keine Schimmelfarben. Was haben die Züchter gemacht, um den Typ zu verfeinern? Sie paarten rote oder gelbe Gazzi ein. Das bitte mit Erfolg!
Hat heute eine Weißzucht mit leicht angelaufener Schnabelfarbe zu kämpfen, dann würde ich immer einen Gazzi einpaaren. Schimmelfarbige Schietti verstärken die Hornfarbigkeit bei Kreuzungen. Eine gute Schnabelfarbe mit entsprechender Durchblutung läßt sich schon über eine Gazzitaube gut machen, weniger über einen Täuber, weil dann verstärkt Farbprobleme auftreten.
Bestehen in der Zucht größere Sorgen mit grau angelaufenen Schnäbeln, würde ich nicht kreuzen, sondern anderes Zuchtmaterial anschaffen. Es gibt doch heute genug geeignete Tauben in Weiß mit Orangeauge, die für einen Zuchtauf- oder Zuchtumbau geeignet sind.
Martin Zerna