Hallo Rubella,
ich habe schon mal drüber gelesen aber zunächst keine Zeit gehabt zu antworten. Daher nun erst eine Antwort, die aber auch nicht als Stein der Weisen anzusehen ist, sondern als meine Meinung beruhend auf meinem bescheidenen Wissenstand über die Genetik der Rassetaubenfärbungen:
Dein 1,0 ist als sowohl heterozygot (mischerbig) für rez. rot als auch für Spread und homozygot (reinerbig) für andalusier. Die Täubin ist gelb. Da stellt sich die erste Frage: Welches Gelb meinst Du? Das rezessive Gelb der Brieftauben mit hellen Schwingen und Schwanz, das ohne Spread existiert oder das rezessive gelb, das wir als einfarbiges Rot aus verschiedenen Rassegruppen kennen.
In beiden Fällen wirst Du heterozygote rez. rote bekommen: In dem Falle, dass Du eine rez. gelbe 0,1 verwendest trifft dies aber auf 100 % der Jungen zu, bei der Verpaarung mit einer dominant Gelben werden es nur wenige sein (theoretisch in beiden Geschlechtern 50%, wenn ich das nun im Kopf richtig überschlagen habe). Bei letzterem Fall hast Du zusätzlich das Problem, dass Du das nur sehr schwer feststellen kannst, ob ein Jung das rez. Rot Gen einfach hat. Nur im Junggefieder kann man evtl. mit einiger Erfahrung etwas sehen bzw. den farbigen Ring des Oberschnabels der frischgeschlüpften Küken zum Vorhandensein des rez. Rot in Heterozygotie zu Rate ziehen, aber dafür habe ich auch zwei Jahre gebraucht und das was man sieht zu beschreiben ist sehr kniffelig, da man das auf den ersten Blick auch schnell mit anderen Faktoren verwechseln kann. Bei schwarzgrundigen Tieren (an schwarzen und blaugehämmerten Carriern beobachtet) hat man einen rötlich, bronzenen Punkt an den Enden der Federn und einen braun-schwarzen Farbring anstatt einen satten schwarzen.
Wenn Du also sicher gehen willst. kreuze den Täuber mit einer rez. Gelben und Du wirst neben rez. Roten jede Menge heterozygoter rez. Roter kriegen.
Viel Erfolg bei der Zucht 😉
Phillip Fritz