Antwort auf: Jungtaubenkrankheit in 2020

#24831
Anonym
Inaktiv

“Ach ja! Wissenschaft bedeutet, Annahmen ständig zu hinterfragen und alte durch neue Erkenntnisse zu revidieren. Nur so entsteht Fortschritt!”
Auch im normalen Leben und in der Taubenfütterung ist das so richtig, ohne Wissenschaft zu sein. Ich halte das so für mich. Wenn z.B. die Zuchtergebnisse oder die Gesundheit meiner Tauben nicht stimmen, suche ich nach den Ursachen und gebe nicht den Tauben schuld! Mit dem Internet haben wir heute Möglichkeiten, die unsere Vorgänger niemals zur Verfügung hatten. Man muss dabei aber auch die Spreu vom Weizen trennen können, da ja jeder seins im Internet veröffentlichen kann.
Ja, Herr Gangkofner, das war nur ein richtiger Ratschlag von ihnen. Ich habe mir aber grundsätzlich die Frage gestellt, wie die angebotenen Futtermischungen gerade so zusammengestellt werden? Wer hat`s erfunden? Sind diese exotischen Mischungen wirklich nötig oder nur ein Geschäftsmodell? Im Osten Deutschlands kannten wir dieses Angebot nicht, da war Weizen unsere Futtergrundlage, aber wir hatten eben auch meist den Freiflug. Nach der Wende habe ich dann das Futter ohne Weizen und Gerste gekauft und es dann damit je nach Bedarf gestreckt, weil es so günstiger war. Seit fast zwei Jahren bin ich davon abgekommen und setze Kükenpellets ohne Cocci von Deuka als erste Fütterung ein. Das wird mit einem Tränkennapf über den Trag verteilt und wie früher bei der Gerste variiere ich die Menge je nach Saison. Die zweite Fütterung erfolgt einiges später, damit die Pellets quellen können. Dann gibt es nur noch Weizen und Gerste, eventuell Sonnenrosen. Beim Keimfutter ist auch Hafer dabei. Mineralien, Obst, Gemüse und anderes rühre ich mit einem Farbrührer noch unter. Ich hatte in den zwei Saisons sehr gute Nachzuchtergebnisse und gesunde Tauben. Damit habe ich mir ein Produkt aus der industriellen Tierproduktion zunutze gemacht, das ist mein Ansatz.
Genauso ist es mit dem Ansäuern. Ich habe anfangs auch das überteuerte Produkt aus dem Fachhandel für Tauben gekauft. Erst als ich mich damit intensiver beschäftigt und nachgeforscht habe, bin ich auf die viel günstigeren Angebote für die industrielle Tierproduktion gestoßen. Die positiven Effekte für das Ansäuern sind unbestritten und einleuchtend. Es ist kein Wundermittel aber sehr hilfreich. Schade, dass hier durch alte, widerlegte Ansichten über eine angebliche Übersäuerung beim Menschen und eine Vermenschlichung der eigenen Tauben bei ihnen und anderen solche Skepsis vorherrscht und eventuell viele von dem Einsatz abgehalten werden.
Auch ein schönes Wochenende gewünscht,
Klaus Höchsmann