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Schlagwörter: JTK
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22. November 2020 um 13:19 Uhr #24730AnonymInaktiv
Werte Zuchtfreunde,
da in diesem Jahr fast alle Ausstellungen dem Corona Virus zum Opfer gefallen sind wäre es doch sehr interessant ob die JTK genau wie in den vergangenen Jahren aufgetreten ist ?
In meinem Norddeutschen Umfeld gab es dieses Jahr kein Probleme damit. Jedenfalls wurde nichts berichtet.
Bitte um euere Erfahrungen aus diesem Jahr.- Dieses Thema wurde geändert vor 4 Jahren von .
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4. Dezember 2020 um 17:47 Uhr #24831AnonymInaktiv
“Ach ja! Wissenschaft bedeutet, Annahmen ständig zu hinterfragen und alte durch neue Erkenntnisse zu revidieren. Nur so entsteht Fortschritt!”
Auch im normalen Leben und in der Taubenfütterung ist das so richtig, ohne Wissenschaft zu sein. Ich halte das so für mich. Wenn z.B. die Zuchtergebnisse oder die Gesundheit meiner Tauben nicht stimmen, suche ich nach den Ursachen und gebe nicht den Tauben schuld! Mit dem Internet haben wir heute Möglichkeiten, die unsere Vorgänger niemals zur Verfügung hatten. Man muss dabei aber auch die Spreu vom Weizen trennen können, da ja jeder seins im Internet veröffentlichen kann.
Ja, Herr Gangkofner, das war nur ein richtiger Ratschlag von ihnen. Ich habe mir aber grundsätzlich die Frage gestellt, wie die angebotenen Futtermischungen gerade so zusammengestellt werden? Wer hat`s erfunden? Sind diese exotischen Mischungen wirklich nötig oder nur ein Geschäftsmodell? Im Osten Deutschlands kannten wir dieses Angebot nicht, da war Weizen unsere Futtergrundlage, aber wir hatten eben auch meist den Freiflug. Nach der Wende habe ich dann das Futter ohne Weizen und Gerste gekauft und es dann damit je nach Bedarf gestreckt, weil es so günstiger war. Seit fast zwei Jahren bin ich davon abgekommen und setze Kükenpellets ohne Cocci von Deuka als erste Fütterung ein. Das wird mit einem Tränkennapf über den Trag verteilt und wie früher bei der Gerste variiere ich die Menge je nach Saison. Die zweite Fütterung erfolgt einiges später, damit die Pellets quellen können. Dann gibt es nur noch Weizen und Gerste, eventuell Sonnenrosen. Beim Keimfutter ist auch Hafer dabei. Mineralien, Obst, Gemüse und anderes rühre ich mit einem Farbrührer noch unter. Ich hatte in den zwei Saisons sehr gute Nachzuchtergebnisse und gesunde Tauben. Damit habe ich mir ein Produkt aus der industriellen Tierproduktion zunutze gemacht, das ist mein Ansatz.
Genauso ist es mit dem Ansäuern. Ich habe anfangs auch das überteuerte Produkt aus dem Fachhandel für Tauben gekauft. Erst als ich mich damit intensiver beschäftigt und nachgeforscht habe, bin ich auf die viel günstigeren Angebote für die industrielle Tierproduktion gestoßen. Die positiven Effekte für das Ansäuern sind unbestritten und einleuchtend. Es ist kein Wundermittel aber sehr hilfreich. Schade, dass hier durch alte, widerlegte Ansichten über eine angebliche Übersäuerung beim Menschen und eine Vermenschlichung der eigenen Tauben bei ihnen und anderen solche Skepsis vorherrscht und eventuell viele von dem Einsatz abgehalten werden.
Auch ein schönes Wochenende gewünscht,
Klaus Höchsmann4. Dezember 2020 um 15:49 Uhr #24830AnonymInaktivKorrektur: durch Helmut Sachsenhauser
4. Dezember 2020 um 15:16 Uhr #24829AnonymInaktivSehr geehrter Herr Höchsmann,
eine aufwendig betriebene Forschung in großen Versuchen hat es hier nicht gegeben, die Mischung war ja vorrangig für mich und mein Umfeld gedacht. Das Ziel war seinerzeit auch nicht das Optimum zu finden, sondern es einfach besser zu machen. Und das Ergebnis wurde auch weiter verfeinert.Forschung! Zum Thema artgerechte Fütterung gibt es genügend fundierte Quellen, welche für verschiedene Ansprüche die Zielwerte definiert. Die Nährstoffgehalte pro Komponente sind ebenfalls verfügbar; hierauf lässt sich schon mal aufbauen.
Um auch noch an das Symposium in Kassel zu erinnern. Hier wurde das Thema artgerechte Fütterung unserer Rassetauben ebenfalls behandelt; mit Angabe der Zielwerte.Dennoch habe ich seinerzeit den ersten Entwurf durch Josef Sachsenhauser im Amt für Tierzucht einfach mal analysieren lassen. Dies sollte Ihrem Anspruch auf wissenschaftliche Analyse aber wohl nicht gerecht werden.
Auf das Thema Ansäuern möchte ich hier aber nicht mehr eingehen, hier habe ich alles gesagt. Interessierte können dies auf VDT-Online immer noch nachlesen.Ach ja! Wissenschaft bedeutet, Annahmen ständig zu hinterfragen und alte durch neue Erkenntnisse zu revidieren. Nur so entsteht Fortschritt!
Wünsche ein schönes Wochenende
Martin Gangkofner
4. Dezember 2020 um 14:31 Uhr #24828AnonymInaktivIch gebe dem Zuchtfreund Gangkofner in vielem Recht und seine Ausführungen sind sehr interessant. Aber ich frage mich woher er sein Wissen über die erforderliche Futtermischung für unsere Tauben hat. Wer hat das erforscht und in großen Versuchen getestet? Da nutzt es auch nichts, wenn es sehr überzeugend vorträgt, es sind nur Thesen und Ratschläge in die richtige Richtung! Völlig unberücksichtigt bleibt aber dabei, dass unsere Tauben in der Volierenhaltung nicht mehr naturgerecht gehalten werden können und es deshalb einer besonderen Versorgung bedarf. Dauerhaft unter-, überversorgte Tiere werden zwangsläufig krank! Der Hinweis auf die Trinkwasseransäuerung ist wieder falsch, obwohl das zumindest für Geflügel wissenschaftlich erforscht und bewiesen ist und wegen der positiven Resultate flächendeckend in der Tierproduktion praktiziert wird. Wenn wir uns an der naturgemäßen Versorgung orientieren, müssen wir auch diese Haltung praktizieren: Freiflug. Weil das leider in den meisten Fällen nicht mehr geht, sollten wir uns die Kenntnisse aus der industriellen Tierproduktion zunutze machen.
Klaus Höchsmann4. Dezember 2020 um 9:25 Uhr #24826AnonymInaktivHallo Zuchtfreunde,
die Ausführungen von Zuchtfreund Gangkofner kann ich nur unterschreiben und man könnte da noch so Einiges dazu ausführen – Hülsenfrüchte, Rohfaseranteil, Medikamentenmißbrauch. Was manche Zuchtfreunde ihren Tieren zumuten ist häufig Tierschutzrelevant und unverantwortlich, letzten Endes auch für den Betreuenden gefährlich und ebenso für alle Kontaktpersonen gleich so. Weniger ist häufig mehr! Nur um vermeintlich sicher zu gehen, dass die Schausaison läuft, den ganzen Unsinn und unkontrollierten Medikamenteneinsatz zu betreiben (Diagnose -> dann abgesicherte Therapie, wenn überhaupt nötig, mit Medikamenten, welche tatsächlich auch eine gesicherte Qualität aufweisen), läuft völlig fehl. Dann diese Unart, die ins unermeßliche steigende Resistenzentwicklung begünstigende, auf dem Markt Verbringung der vielen Kombinationsmedikamente, kein Wirkstoff in der richtigen Dosis, welche unterschiedliche Anwendungszeiten erfordern, sich teils sogar gegenseitig in der Wirkung behindern – was soll das? Jeden sollte doch klar sein, seinen Tieren entsteht hierdurch Schaden! Wenn irgendwo wer genesen ist, dann trotz der Medikation, nicht wegen dieser. An dieser Stelle höre ich besser auf – bitte den Beitrag von Zuchtfreund Gangkofner noch einmal nachlesen, das predige ich auch schon seit Jahrzehnten – mit wechselnden Erfolg.
Maik Löffler4. Dezember 2020 um 9:06 Uhr #24825AnonymInaktivNein Werter Zuchtfreund Gangkofner,
bitte nicht die Hoffnung aufgeben das es zu einem Umdenken in der Tierhaltung auch bei uns Rassetaubenzüchter kommen kann.
Das dieses von Nöten ist wird wohl kaum jemand ernsthaft bestreiten wollen in vielen Bereichen. ( Haltungsbedingungen , Fütterung Übertypisierung, Genetische Verarmung usw.
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Es wäre sehr wünschenswert wenn wir weniger über Streitigkeiten und gegenseitige Vorwürfe in unseren Verbänden lesen müssten und dafür mehr Tipps, Hinweise, Fachberichte wie die von Martin Zerna und Maik Löffler und nicht zuletzt auch von dir Martin Gangkofer und viele andere lesen und diskutieren könnten auch gerne streiten aber um die Sache nicht um die Person !
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Bei dem Referat von Maik Löffler auf der Seite vom Nürnberger Tauben Club meinte ich das 16 Seitige zum gleichen Thema.
Vielleicht ist es ja unserem verbliebenen Vorstand im VDT. möglich diese Referate oder Links zu diesen zu veröffentlichen.
Darüber würde sich wohl so manch ein Züchter in dieser Veranstalltungsarmen Zeit freuen.
Eine gute Zeit Euch allen.3. Dezember 2020 um 21:50 Uhr #24824AnonymInaktivHallo Zuchtfreunde,
der Beitrag von Maik Löffler ist sehr informativ, da hätte sich auch die Fahrt nach Nürnberg gelohnt.
Speziell die Seite 9 (gelber Hintergrund) hat so viele wichtige Botschaften, die leider zu viele Leser nicht erreichen.
In diesen Foren wird immer wieder über das Wohl unserer Tiere gesprochen, auf das zu achten ist. Auf Punkte, wie Besatzdichte, Über-Typisierung usw. muß mehr geachtet werden. Korrekt, das ist durchaus erstrebenswert.
Doch meines Erachtens haben weitere schwerwiegende Probleme. Einige aktuelle Beispiele aus der Praxis möchte ich kurz ansprechen.Noch immer haben die allermeisten Taubenfuttermischungen einen Hülsenfrüchte-Anteil, der nicht annähernd in dieser Höhe gerechtfertigt ist. Hülsenfrüchte sind eben nicht die idealen Eiweißlieferanten, um hier für eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Das ist wahrlich keine neue Erkenntnis und wurde von Herrn Töllner schon vor über 10 Jahren propagiert. Umsetzung?
Anstatt auf genügend Rohfaser zu achten, werden Körner geschält. Auch der Energie-Gehalt ist fast durchwegs für unsere Haltungsmethoden (Voliere mit eingeschränkter Bewegung)zu hoch.
Nachdem die Futtermittelindustrie es nur bedingt schafft, hier Mischungen anzubieten, die bedarfsgerecht sind, war ich gezwungen, meine eigene Mischung zu kreieren. Mit nur 5% Wicken (keine weiteren Hülsenfrüchte) und ohne Mais und dafür geringerem Energie-Gehalt; dafür mit ausreichend Rohfaser-Anteil.
Ein befreundeter Strasser-Züchter, dem ich die Mischung auch empfohlen habe, wurde von seinen SV-Mitgliedern belächelt. So kommen die Tiere nie auf das nötige Gewicht und mit einer Kröpfer-Mischung hast Du hier gleich verloren.
Ergebnis: Die Strassertauben kommen locker auf ihr Gewicht und haben zudem ein rosafarbenes Brustfleisch. Die Tiere sind deutlich agiler, der Nachwuchs gedeiht bestens, Befruchtung deutlich besser und kaum Ausfälle in der Nachzucht; attraktives Kotbild obendrein.
Attraktiver Nebeneffekt – der Futterverbrauch geht zurück. Eine bedarfsgerechte Versorgung hat einen geringere Futteraufnahme zur Folge und der höhere Rohfaser-Anteil sorgt für eine längere Sättigung sowie einen längeren Aufenthalt im Darm.Medikamenten-Mißbrauch – Vorbeugende Kuren gegen Trichomonaden, Kokzidien, Würmer und vielleicht noch einen verbotenen Antibiotika-Cocktail (z.B. 4 in 1; ganz neu 8 in 1) hinterher, sind mehr oder minder die Regel als die Ausnahme.
Oder Züchter, die vor dem Impfen noch eine Kur machen, damit die Tiere auch ja sauber für die Impfung sind und diese wirkt! Daß diese Maßnahmen für einen funktionierenden Impfschutz genau kontra-produktiv sind, glaubt man nicht.
Leute, wenn wir hier so weiter machen, dann wird das mit Corona nur ein Nebenschauplatz, weil wir fast nur noch resistente Keime haben; nicht nur die Tauben im Stall, sondern auch der Züchter und sein Umfeld. Die Wissenschaft geht davon aus, daß wir in weniger als 30 Jahren kein wirksames Antibiotika mehr haben werden. Dann stehen wir wieder in der Zeit vor der Entdeckung des Penicillins. Mag sein, daß dies manche von uns nicht mehr erleben. Aber mit den Auswirkungen, die von Jahr zu Jahr schlimmer werden, wird er bereits heute konfrontiert. Und das familiäres Umfeld mit Kinder und Enkelkinder hat die Folgen länger zu tragen.
Hier müssen wir zuerst ansetzen bzw. der Gesetzgeber wirksamere Kontrollen einbauen und die Strafen erhöhen.
Jetzt mag mancher erwidern, daß dies im Nutztierbereich mit Intensivhaltung schlimmer ist. Nun, nur bedingt, da hier wenigstens Kontrollmechanismen greifen. Bei uns Hobby-Züchtern greift hier gar nichts!!!!Dauerhaftes Ansäuern des Tränkwassers oder die Gabe von Chlor, um ja alles steril/keimfrei zu machen. Der versierte VDT-online-Leser kennt die hier geführten Diskussionen. Die immer noch aktiv angebotenen Ameisen-Propion-Säure-Gemische werden weiterhin nachgefragt und gegeben. Gerade der modern geführte Nutztierbereich hat schon längst erkannt, wie wichtig eine gesunde und leistungsfähige Darmflora zur Gesunderhaltung und für die optimale Entwicklung ist. Und unsere Taubenzüchter? Wann werden sie den Fortschritt erkennen und was verändern?
Letztes Jahr habe ich eine Vereins-Versammlung besucht, wo der Referent Chlor als Gesundheitsbringer angepriesen hat; vorrangig zur Gabe über das Tränkwasser. Chlor gehört zu den Stoffen, die nicht verstoffwechselt werden können, also im Körper nicht abgebaut werden und sich dort lebenslang anreichern; mit allen gesundheitsschädlichen Folgen. Nicht nur beim Tier, sondern auch, wenn sich der Züchter einen Taubenbraten schmecken lässt. Da fehlen mir die Worte!Die Fachverbände sollten das Thema Qualifizierung ihrer Züchter voran treiben, was eine wahrlich nicht leichte Aufgabe ist. Wenn ich mich an das von Reinhard organisierte VDT-Forum in Kassel erinnere. Dann kann ich nur sagen, daß die Zuschauer-Reaktionen als Spiegelbild für die aktuelle Situation und Wahrnehmung dienten.
Ich habe mal geschrieben, daß die aktuelle, mit Covid-19 geprägte Zeit, ein Umdenken bringen könnte. Ich hoffe dies immer noch, aber die Hoffnung nimmt stetig ab.
Schöne Grüße aus Niederbayern
Martin Gangkofner
3. Dezember 2020 um 13:13 Uhr #24822AnonymInaktivJa Zf. Löffler ich habe das Referat zur Jungtaubenkrankheit auf der Seite vom Nürnberger Tauben Club gelesen und stimme mit vielen überein.
Nur ich ( wir ) müssten es alle sechs Monate Lesen damit wir auch in der Zeit wo es keine Probleme gibt unsere Tauben so halten und versorgen das es in der Zukunft unseren Tauben und auch uns Züchtern besser ergeht.
Danke- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren von .
2. Dezember 2020 um 20:43 Uhr #24814AnonymInaktivHallo Zuchtfreunde, ich möchte hier nicht zum JTK-S referieren, wer möchte kann ja mal auf die Septemberversammlungen des Nürnberger TC spitzen oder auf die Seiten der LV Bayern /Sachsen-Anhalt.
Erfahrung 2021: die Züchter, welche im Vorjahr einen schweren Verlauf hatten, klagten dieses Jahr zwar auch, aber mit stark abgeschwächten Symptombildern und kaum Verlusten. Andere haben gegen Rotaviren geimpft, um neuerliche Katastrophen abzuwenden und sind ungeschoren davon gekommen. Da aber die Ausstellungen fast komplett ausgefallen sind, kann man kaum Rückschlüsse ziehen. Im laufe der Jahre scheinen sich die Katastrohenverläufe sich so nach und nach abzuschwächen, die Schutzimpfung scheint zu helfen (Teilimpfung und Teilnichtimpfung im gleichen Bestand), ist aber nicht wissenschaftlich fundiert, da die Züchterzahlen, wo dies vergleichbar wäre, viel zu gering sind. Schauen wir mal wie es weitergeht. Auch die bereits eingestellten Beiträge passen ins Bild, viele Zuchtfreunde haben gute Ideen und Ansätze zu bieten. Leider ist in diesem Jahr alles andere wichtig, eine Kombination von Rota, Herpes und PMV wäre gut möglich und sehr hilfreich. Wer will alle nasenlang irgend etwas impfen? Kombinationen könnten die Akzeptanz von Schutzimpfungen wieder verbessern, Streß reduzieren und auch der Geldeinsatz wir überschaubarer. Euch allen ein besseres Zucht- und Ausstellungsjahr 2021!
Maik Löffler, Mitwitz1. Dezember 2020 um 21:09 Uhr #24812AnonymInaktivVor 13 Jahren hatten meine Tauben die JTK zum ersten mal Damals sind mir zweidrittel der Jungtauben eingegangen. Mangels Erfahrung waren die Verluste auch sehr hoch, sag ich mal so im Rückblick. In den Folgejahren wurden die Verluste immer weniger und tendieren zu Einzelfällen. Im letzten Jahr hatten meine Tauben die JTK von einer Schau mitgebracht. Die ausgestellten Tauben waren aber bis auf zwei nach ein paar Tagen wieder fit. Eine andere Tümmlerrasse, die ich erst seit dem Frühjahr hatte und nicht auf der Schau war, hatte es aber Extrem erwischt. Von den 13 Jungtauben blieben 3 nur übrig. Vermutlich waren dieser Stamm noch nie damit in Berührung gekommen. In diesem Jahr hatte ich eine Art JTK in abgeschwächter Form. Ein paar Tauben saßen doof rum und einige wenige erbrachen Futter. Nach fünf Tagen war der Spuk vorbei, ganz ohne Verluste.
Außerdem hat sich nach meiner Erfahrung das ganze Seuchengeschehen in dem letzten Jahren mehr vom Sommer in den Herbst verlagert.26. November 2020 um 10:20 Uhr #24805AnonymInaktivJa ich gebe Ihnen Recht es wird viele Wege geben die aber nicht für jeden gangbar sind.
Bis zu dem Punkt Auswahl der Zuchttiere bin ich völlig bei Ihnen,
aber beim Impfen da habe ich so meine Probleme…..
Kurz und Mittelfristig ist das Impfen wohl eine “Tolle Sache” der größte teil der Tiere bleibt gesund.
Aber was machen wir langfristig mit unseren Tieren durch das Impfen ?
Das man durch Zuchtauswahl Aussehen , Vitalität, Verhalten beeinflussen kann ist wohl jedem Züchter klar.
Also kann es auch gut sein das ich über Jahre hinweg Tiere in die Zucht einbaue die empfindlich gegen was auch immer sind und die
“ohne ” Impfschutz wohl nicht in die Zuchtauswahl gekommen wären….Richtig ?
Wenn ich zu unseren Rassehühnern schaue und dort nicht selten höhre ohne Impfung gegen Mareksche Krankheit würden 50 bis 70 % der Nachzucht das erwachsenen Alter nicht erreichen dann haben wir aus meiner sicht viel falsch gemacht in der Vergangenheit und zu Kurzsichtig gehandelt.
Denn wenn ich als erfahrener Züchter meine geimpften Tiere an Hobby Halter abgebe und dieser im nächsten Jahr freudestrahlend eine Glucke brüten lässt für seine Enkel dann ist es absehbar das er keine große Freude an der Haltung von Rassegeflügen haben wird.
Und damit schaden wir uns und unseren Hobby sehr und brauchen dann nicht jammern das wir immer weniger werden !
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Es wäre schön wenn sich hier mehr Leute mit ihrer Meinung melden würden, den es ist besser wir sprechen mit ein ander als über ein ander.25. November 2020 um 17:38 Uhr #24803AnonymInaktivWie bei vielen Diskussionen gibt es nicht den einen Weg, den wir als den Richtigen bezeichnen können.
Die zuvor beschriebene Haltungsform wäre sicherlich ideal. Es sicherlich auch richtig, dass derart lebende Tauben robuster sind. Nur ist diese Haltung, aus verschiedenen Gründen, heute in vielen Fällen nicht mehr realistisch. Aus meiner Erfahrung wäre die Kombination von Maßnahmen ein erfolgsversprechender Weg:
– Haltungsform kritisch überprüfen (kein Überbesatz, viel Luft und Wetter)
– Ausgewogene Ernährung
– Stärkung des Immunsystems (Kräuter, Grünfutter, Mutterboden…)
– Auswahl der Zuchttiere nach Vitalität
– Impfstrategie
Es gibt mittlerweile verschiedene Impfstoffe und Impstoffkombinationen, welche eine Abmilderung der Krankheitsverläufe bewirken. Zudem sind verschiedene Rassen empfänglicher für die JTK. Bei meinen Damascenern habe ich größere Probleme als bei meinen Altholländischen Mövchen. Ich habe im Ausstellungsjahr 2019 mit dieser Vorgehensweise gute Erfahrungen machen können. Ich konnte den Ausbruch zwar nicht verhindern, aber der Verlauf war sehr mild. Durch die Gabe von Dysticum und einer Möhrensuppe war der Spuk dann ohne Medikamenteneinsatz schnell vorüber.25. November 2020 um 9:59 Uhr #24802AnonymInaktivPuuu… Nur die Harten kommen in Garten …. ?
Ja das die JTK. mittelerweile nicht nur Jungtauben befällt wie es vor Jahren noch war das habe ich auch schon erleben müssen.
Ein dreijähriger Vogel aus eigener Zucht ( kein Zukauf ) erkrankte und verstarb binnen 24 Stunden, seine Taube und die zwei Jungen im Nest erkrankten nicht.
Aber andere Jungtauben aus dem Schlag von denen einige die Krankhet nach 6 Tagen überstanden und andere leider nicht.
Im Nachbarort ist ein großer Milchviebetrieb mit Biogasanlage entstanden vor Ca. 6 Jahren, dort haben sich sofrt verflogene Haustauben angesiedelt mittelerweile Ca. 150 Stück mit Nachzucht die sich gut beobachten lassen.
Ich habe dort noch nie eine Kranke Taube auch ohne Wurmkur und Paramyxo Impfung gesehen….? Warum ????
Kann es also sein das unsere Tauben mit ihrer rundum Versorgung durch uns Züchter nur erkranken weil wir Züchter Ihnen das Wichtigste für Ihr Leben nicht geben nämlich die Freiheit… die Bewegung mit all ihren Vor und Nachteilen ?25. November 2020 um 7:51 Uhr #24791Jürgen van WeyckAdministratorMein subjektiver Eindruck ist, dass Alttiere schwerer an der JTK erkranken als Jungtiere. Damit meine ich eine 3jährige Täubin, die zuvor noch nie die JTK durchlebt hat.
Aus diesem Grund heiße ich den Auslöser der JTK in jedem Jahr willkommen, provoziere den Ausbruch und die Durchseuchung des gesamten Bestandes. So habe ich es auch in diesem Jahr gehandhabt.
Gut Zucht
Jürgen van Weyck24. November 2020 um 18:40 Uhr #24778AnonymInaktivZuerst einmal freue ich mich, dass sich endlich mal wieder etwas hier im Forum tut.
Allerdings bin ich mir nicht so sicher, dass die Kontaktbeschränkung die Zuchtfreund Stephan anspricht, etwas positives für unsere (Jung)Tauben darstellt.
Im Moment vielleicht, aber ich bin echt gespannt, wie sich unsere Jungtauben im nächsten Jahr auf den diversen Ausstellungen verhalten werden.
Erkranken sie dann vielleicht erst als Jährige an der JTK oder ist ihr Immunsystem dann inzwischen so stabil, dass sie überhaupt nicht mehr an der JTK erkranken?
Bin echt gespannt, wie sich das entwickeln wird.Es wäre auch schön, wenn sich noch andere Züchter an dieser Diskussion beteiligen würden.
Das Thema ist ja nach wie vor sehr aktuell und die JTK noch lange nicht besiegt.- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren von .
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