Re:Re: Einstreu?? Eure Erfahrungen!

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Anonym
Inaktiv

Da wir eine große Taubenzüchterfamilie sind, haben wir in den letzten Jahrzehnten eine Menge bezüglich Einstreu ausprobiert. Meine Meinung zu den verschiedenen Einstreuvarianten

Stroh: verwenden wir nur noch in geringen Mengen in der Zucht zum Nestbau(zusätzlich werden Tabakstengel verwendet), den der Ungezieferbefall war deutlich erhöht als wir Strohstreu verwendeten und wer belatschte Rassen hält hat sowieso schon stärker mit Federlingen etc. zu kämpfen
wer natürlich sowieso 1 mal in der Woche die Chemische Keule auspackt für den ist Stroh eine Möglichkeit(kommt für meine Tauben nicht in frage)

Stohpellets: haben wir noch nicht probiert-wenn jemand Infos darüber hat?!

Heu: kommt nicht in frage da es sich teilweise um die Beine der Tauben legt und sogar zum abschnüren der Beine führen kann

Katzenstreu/Granulat: bindet die Feuchtigkeit sehr gut, erzeugt aber auch teilweise sehr viel Staub, man benötigt verhältnismäßig viel Material und bei regelmäßiger Reinigung wird es dadurch auch nicht gerade kostengünstig.

Sägespäne: wer einmal Sägespäne eingestreut hat und dann versucht hat eine Taube zu fangen der wird mir sicherlich zustimmen wenn ich sage das ist eine der denkbar schlechtesten Einstreumaterialien

Hobelspäne: halte ich für eine gute Möglichkeit um generell Feuchtigkeit in der Raumluft zu binden, aber für eine Anwendung im Bereich der Tränke oder des Futtertroges auch eher ungeeignet, da sich die Hobelspäne zwar nicht beim ersten anfliegen, wie bei Sägespänen :wink:, in die Augen der Züchter aber entweder in die Futterbehälter oder aber in die Ecken des Schlages verteilen. Gute Dienste leisten sie uns aber beim einstreuen der Nistzelle.

Wichtig ist hier zu beachten das Holz in einem Sägewerk oft mit Pestiziden/Chemikalien behandelt/belastet ist und sollten diese in die Tränke gelangen trägt das mit Sicherheit nicht zur Gesunderhaltung unserer Tauben bei.

Holzpellets(Heizpellets): auf diese Idee wurden wird von Kaninchenzüchtern auf der Grünen Woche gebracht, mein Vater hatte sich ein Packet vom Brennstoffhandel zum testen besorgt und war sehr zufrieden , mein Test mit Holzpellets aus einer großen Zoohandlung war weniger zufriedenstellend, den diese waren so hart gepresst, das man mit einem Hammer draufhauen musst um sie zu zerkleinern. Nun könnt ihr euch sicherlich vorstellen wenn im Stall ein glatter Estrichfußboden vorhanden ist und auf diesem runde Holzpellets liegen, dann läuft man teilweise wie auf Murmeln 😯
Hat noch jemand Erfahrungen mit Holzpellets gemacht? Wenn ja-welche und von welcher Firma?

Hanfpellets: kann ich fast uneingeschränkt empfehlen, ein Nachteil ist der Preis und das sie wenn sie sich vollgesaugt haben, dann zerfallen und plötzlich ein Wetterwechsel-Trockenheit auftritt, ist die Staubentwicklung doch sehr hoch!

Hanfschäben: Als Schäben (Einzahl: die Schäbe[1]) werden die relativ gleichmäßig gebrochenen, holzähnlichen Teilchen bezeichnet, die bei der Erzeugung von Bastfasern, vor allem von Flachs- oder Hanffasern, im maschinellen Prozess der Entholzung (Dekortikation) des Pflanzenstängels anfallen ( Quelle Wikipedia)

Auf Hanfschäben bin ich gekommen als ich bei einer nahegelegen Hanffabrik, wo wir unsere Nesteinlagen bestellen( frisch aus der Maschine 😀 ), vorbeifuhr um dort nachzufragen ob sie auch Hanfpellets verkaufen, mir wurde geraten es mal mit Hanfschäben zu versuchen. Der Probesack war natürlich schnell verladen und seit diesem Tag halte ich es persönlich für das aktuell beste Einstreumaterial im Taubenstall.
Hohe Saugfähigkeit, das bis zu vierfache ihres Eigengewichts, sehr gut und schnell kompostierbar, fliegen nicht gleich durch den ganzen Stall oder in die Tränke wenn die Tauben auffliegen und es ist im Normalfall nicht mit Pestiziden behandelt.
Der Preis ist wenn man es in größeren Mengen kauft auch akzeptabel.

Wichtig ist hierbei Hanfschäben sind nicht gleich Hanfschäben:

Beim Aufbereitungsprozess fallen bei Hanf fünf Fraktionen bzw. Qualitäten an:

1. Dreißig bis vierzig Prozent gröbere, etwas dunklere Schäben
2. Dreißig bis fünfunddreißig Prozent kleinere, nahezu faserfreie, helle Schäben
3. Zehn bis fünfzehn Prozent sehr kleine Schäben
4. Fünf bis zehn Prozent Staub und Faserreste
5. Fünf bis zehn Prozent Abfall

Hochwertige Schäben sind hell und elfenbeinfarbig. Die Farbe kann sich durch Schimmelbefall und durch eine Überröstung bis ins Dunkelgrau verschieben, womit die Schäben an Wert verlieren. ( Quelle Wikipedia)

ich verwende die Schäben der 2. Kategorie , sie sollten auf jeden Fall faserfrei sein den ansonsten kann das gleiche wie mit Heu passieren.

Grüße Christian